ADB:Lippe-Biesterfeld-Weißenfeld, Franz Graf zur

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Artikel „Lippe-Biesterfeld-Weißenfeld, Franz Graf und Edler Herr zur“ von Bernhard von Poten in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 52 (1906), S. 5, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Lippe-Biesterfeld-Wei%C3%9Fenfeld,_Franz_Graf_zur&oldid=- (Version vom 28. März 2024, 13:21 Uhr UTC)
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Lippe-Biesterfeld-Weißenfeld: Franz Graf und Edler Herr zur L.-B.-W., königlich sächsischer General der Cavallerie, am 17. September 1820 zu Bautzen geboren, trat 1839 beim Gardereiterregimente in den Dienst, wurde 1847 als Oberlieutenant in das 2. Reiterregiment versetzt, 1849 Brigadeadjutant, 1851 Rittmeister, 1856 in sein Ursprungsregiment zurückversetzt, 1857 persönlicher Adjutant des Kronprinzen Albert, 1860 Major, trat 1862, wiederum als Gardereiter, in den Frontdienst zurück, rückte 1865 zum Oberst und Commandeur des Regiments auf, befehligte es im Feldzuge des Jahres 1866, wo es nicht zu activer Betheiligung an Gefechten kam, aber in tadelloser Haltung das Schlachtfeld von Königgrätz verließ, wurde bei der Neugliederung des Heeres nach dem Kriege Generalmajor und Brigadecommandeur und 1869 Commandeur der Cavalleriedivision. In dieser Stellung machte er, während des Feldzuges zum Generallieutenant aufsteigend, den Krieg gegen Frankreich mit, wohnte der Schlacht vom 18. August sowie den Kämpfen bei, die der Schlacht von Sedan vorangingen, und wurde, bald nach dem Einrücken der deutschen Heere in die Einschließungslinie von Paris, nach Norden entsandt, um den Rücken der zu dieser gehörenden Maasarmee zu decken und alle zur Pacificirung der Gegend und zur Anlegung von Magazinen erforderlichen Maßregeln zu treffen. Die ihm gestellte Aufgabe, zu deren Erfüllung ihm außer der Cavalleriedivision Truppen anderer Waffengattungen in wechselnder Stärke unterstellt waren, hat er unter schwierigen Verhältnissen erfolgreich gelöst, bis er nach dem Eintreffen der Nordarmee auf diesem Theile des Kriegsschauplatzes sich deren Bewegungen anschloß, und, ohne ihrem Befehlshaber, dem General Freiherrn v. Manteuffel, und dessen Nachfolger, dem General v. Goeben, ausdrücklich unterstellt zu sein, sie bei allen ihren Unternehmungen thatkräftlg unterstützte. Dazu bot ihm besondere Gelegenheit der Schlachttag von Saint-Quentin, der 19. Januar 1871. Er befehligte hier auf dem äußersten rechten Flügel 3 Bataillone, 11 Escadrons und 15 Geschütze. Die Art, wie er es that, deutet Goeben in einem Briefe an seine Gemahlin mit den Worten an: „General Graf L., der sich ausgezeichnet gemacht hat“. Im J. 1874 schied er mit dem Charakter als General der Cavallerie aus dem Dienst und starb am 26. Juli 1880 zu Döberkitz in der Lausitz.

Militär-Wochenblatt Nr. 64, Berlin 1880. – Das XII. Corps im Kriege 1870/71. IV: Die Kavalleriedivision im Norden von Paris. Von Oberst z. D. von Schimpff, Dresden 1905.