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Artikel „Linck, Johann Heinrich“ von Wilhelm Heß in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 18 (1883), S. 661, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Linck,_Johann_Heinrich&oldid=- (Version vom 25. Dezember 2024, 01:14 Uhr UTC)
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Linck: Johann Heinrich L., geb. zu Leipzig am 17. Dec. 1674, lernte in seiner Vaterstadt die Apothekerkunst und begab sich darauf zu seiner weiteren Ausbildung nach Kopenhagen. Nach vierjährigem Aufenthalte daselbst und nachdem er Holland und England durchreist hatte, kehrte er nach Leipzig zurück, um dort eine Apotheke zu gründen. In Folge seiner großen Liebe zu den Naturwissenschaften und namentlich zur Zoologie legte er zugleich ein Naturaliencabinet an, welches neben einer umfassenden naturwissenschaftlichen Bibliothek gar bald eine Menge Seltenheiten aufwies und hierdurch, sowie durch die möglichste Vollständigkeit und treffliche Anordnung einen solchen Ruf gewann, daß Laien und Fachmänner von weit und breit herbeiströmten, um dasselbe in Augenschein zu nehmen. Nach seinem Tode wurde ein Katalog seiner Sammlungen veröffentlicht: „Index musei Linckiani“, Lipsiae 1783–1787, 3 Th. Außer verschiedenen kleinen Abhandlungen schrieb L. über die damals noch wenig bekannte Classe der Seesterne: „De stellis marinis“ 1733, ein bahnbrechendes Werk, auf welchem unsere heutige Kenntniß dieser Thiere beruht. Als Anhang druckt L. darin die bis dahin erschienenen Abhandlungen über die Seesterne von E. Lhwyd (Luigius) und Reaumur ab und veröffentlichte zuerst die Anatomie des Seesternes von Kade, welche ihm dieser zu diesem Zwecke überlassen hatte. Linck’s eigene Arbeiten gründen sich auf höchst genaue Untersuchungen seiner eigenen sehr reichhaltigen sowie fremder Sammlungen. L. theilt die Seesterne in „aufgeritzte Meersterne“. d. h. solche, welche an der unteren Fläche der Strahlen eine Ambulacralfurche zeigen und in „rundstrahlige“, d. h. solche, deren Strahlen rund sind, weil die Ambulacralfurche fehlt. Diese beiden Gruppen entsprechen völlig den jetzigen Asteriden und Ophiuriden. Vorzügliche Abbildungen erhöhen den Werth des Werkes. L. wurde von verschiedenen Akademien zum Mitgliede ernannt und starb zu Leipzig am 29. October 1734.