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Artikel „Leonhard, Johann Michael“ von Franz Heinrich Reusch in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 18 (1883), S. 308, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Leonhard,_Johann_Michael&oldid=- (Version vom 26. November 2024, 17:00 Uhr UTC)
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Leonhard: Johann Michael L., katholischer Bischof, geb. am 23. Aug. 1782 zu Grafenwörth in Niederösterreich, † am 19. Jan. 1863 zu Wien. Er machte seine Studien zu Krems und Wien, wurde 1806 Priester und Cooperator in Hausleiten, 1809 Spiritual im Seminar zu Wien, 1810 Pfarrer in Achau, 1812 Hofkaplan, 1816 Spiritual in dem auf Betreiben Jakob Frints errichteten höheren Bildungsinstitut zum h. Augustin in Wien. In demselben Jahre wurde er beauftragt, Schul- und Unterrichtsbücher für die Volksschulen auszuarbeiten. 1817 wurde er Domscholaster und Oberaufseher der Diöcesanschulen, später Regierungsrath und Referent für Volksschulwesen bei der Studien-Hofcommission, 1828 Generalvicar und Weihbischof von Wien, 1835 Bischof von St. Pölten. Schon im folgenden Jahre resignirte er auf dieses Bisthum und wurde nun als Bischof von Diocletianopolis i. p. apostolischer Vicar der kaiserlichen Heere. Als Anerkennung seiner Wirksamkeit erhielt er von dem Kaiser die Geheimraths-Würde und den Orden der eisernen Krone 1. Klasse. Seine Einkünfte verwendete er größtentheils für kirchliche und wohlthätige Zwecke. Er hat eine große Zahl von Schul- und Erbauungsbüchern und homiletischen und katechetischen Werken veröffentlicht, auch eine Schrift über die „Verfassung der Militärseelsorge in den österreichischen Staaten“ 1842, und Aufsätze in der Frint’schen theologischen Zeitschrift.

Felder, Gelehrtenlexicon I, 429. III, 527. Wurzbach, biogr. Lex. XV, 4.