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Artikel „Lenz, Johann Reinhold v.“ von Joseph Girgensohn in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 18 (1883), S. 277, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Lenz,_Reinhold_von&oldid=- (Version vom 24. November 2024, 16:19 Uhr UTC)
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Lenz: Johann Reinhold v. L., genannt Kühne, Schauspieler, Großsohn von Christian David L., ist am 14. November 1778 zu Pernau geboren. Er erhielt seine Schulbildung im Collegium Fridericianum zu Königsberg, trat in seinem 16. Lebensjahre in den russischen Militärdienst, verließ aber späterhin diesen Beruf, um als Secretär bei dem einflußreichen russischen Staatsmann Grafen J. v. Sievers zu fungiren. Als Sievers sich vom öffentlichen Leben zurückzog, folgte L. seiner Neigung zur Schauspielkunst und trat im September 1801 zum ersten Mal in St. Petersburg öffentlich auf. Er gefiel und widmete sich nun mit Fleiß und großem Erfolge der Bühnenthätigkeit. In Königsberg, Hamburg, Breslau, zuletzt wieder in Hamburg, wo er im Ganzen 33 Jahre gewirkt hat, zeichnete er sich als Schauspieler und Regisseur aus. Im J. 1823 legte er den Bühnennamen „Kühne“ den er bis dahin angenommen hatte, ab. Ein Augenleiden nöthigte ihn, 1844 in das Privatleben zurückzutreten. Er lebte zuletzt in Riga und starb am 7. Februar 1854. L. hat einige Bühnenstücke verfaßt, deren Stoffe er den Werken englischer und französischer Schriftsteller entnommen.

Das Inland. Eine Wochenschrift für liv-, esth- u. kurländ. Gesch. etc., 1850, Nr. 2. Goedeke, Grundriß zur Gesch. d. deutschen Dichtung, III. S. 970. – Buchholtz’sche Sammlung in der rigaschen Stadtbibliothek.