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Artikel „Lange, Christian“ von August Hirsch in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 17 (1883), S. 622–623, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Lange,_Christian&oldid=- (Version vom 23. Dezember 2024, 12:03 Uhr UTC)
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Lange: Christian L., Arzt, Sohn eines Geistlichen und später Professors der Theologie in Leipzig, ist am 9. Mai 1619 in Luckau (Niederlausitz) geboren. Nach Beendigung seiner medicinischen Studien an der Universität in Leipzig machte er eine größere wissenschaftliche Reise nach Italien, Frankreich, England und den Niederlanden, kehrte alsdann nach Leipzig zurück und erlangte hier 1644 die Doctorwürde. Alsbald nach seiner Promotion wurde er zum Professor der Physiologie, später der Anatomie und Chirurgie und zuletzt der Pathologie und praktischen Medicin ernannt; er ist am 14. (oder 24.) März 1662 gestorben. – L. war Mystiker und einer der eifrigsten Vertreter der Pathologia animata, der Lehre von der Entstehung der Krankheiten aus dem Eindringen kleiner Organismen in den menschlichen Körper, die übrigens nicht auf thatsächliche Beobachtung, sondern auf divinatorische Speculation begründet war. – Außer einer großen Zahl akademischer Schriften aus verschiedenen Gebieten der Heilkunde und einer casuistischen Sammlung „Miscellanea medica curiosa, 1666 (1689)“, alles gesammelt 1688 erschienen, hat er eine neue Auflage von Kircher, Scrutinium de [623] peste mit Vorrede (1659); und Commentare zu Helmont, „Abhandlung über die Fieber“ und zu Fabri, „Pathologia spagirica“ veröffentlicht.

Ein Verzeichniß seiner Schriften findet sich in Haller, Bibl. med. – pract. II. 696.