Empfohlene Zitierweise:

Artikel „Lachner, Ignaz“ von Carl Krebs in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 51 (1906), S. 530–531, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Lachner,_Ignaz&oldid=- (Version vom 18. Dezember 2024, 02:17 Uhr UTC)
Allgemeine Deutsche Biographie
>>>enthalten in<<<
[[ADB:{{{VERWEIS}}}|{{{VERWEIS}}}]]
<<<Vorheriger
Lachner, Franz
Nächster>>>
Lachner, Vinzenz
Band 51 (1906), S. 530–531 (Quelle).
[[| bei Wikisource]]
Ignaz Lachner in der Wikipedia
Ignaz Lachner in Wikidata
GND-Nummer 116640243
Rohdaten, Werke, Deutsche Biographie, weitere Angebote
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Kopiervorlage  
* {{ADB|51|530|531|Lachner, Ignaz|Carl Krebs|ADB:Lachner, Ignaz}}    

{{Normdaten|TYP=p|GND=116640243}}    

Lachner: Ignaz L., Bruder von Franz Lachner, wurde geboren am 17. September 1807 in Rain, erhielt ebenfalls den ersten Musikunterricht vom Vater und war so früh reif, daß er schon im achten Jahr sich auf der Violine und auf dem Clavier öffentlich mit Erfolg hören lassen konnte. Mit seinem zwölften Jahr kam er auf das Gymnasium in Augsburg, blieb hier vier Jahre und lag bei Neugebauer (Violine), Keller (Clavier) und Witschka (Composition) fleißig der Musik ob. Danach war er Violinist am Isarthortheater in München, folgte aber bereits 1824 seinem Bruder Franz nach Wien, wo er als Repetitor am Kärntnerthortheater eine Stellung fand, 1825 schon zum Vicecapellmeister aufrückte und auch Nachfolger seines Bruders als Organist der evangelischen Kirche wurde. 1831 finden wir ihn als Hofmusikdirector in Stuttgart, von 1842 wirkte er neben Franz an der Münchener Hofoper, ging dann 1853 als erster Capellmeister an das Stadttheater in Hamburg und 1858 nach Stockholm, als Hofcapellmeister, 1861 war er wieder in Deutschland, und zwar in Frankfurt am Main, wo er als Dirigent, Componist und Lehrer eine umfängliche [531] und ersprießliche Thätigkeit entfaltete, bis er 1875, nach fünfzigjähriger Capellmeisterlaufbahn, mit einer Aufführung von Mozart’s Figaro von der Oeffentlichkeit Abschied nahm. Er starb am 24. Februar 1895 in Hannover. Auch Ignaz L. ist als Componist sehr fruchtbar gewesen, hat drei Opern geschrieben („Der Geisterthurm“, 1837, Stuttgart, „Die Regenbrüder“, 1839, Stuttgart, „Loreley“, 1846, München), Melodramen, Musiken für Schauspiele, Messen, Symphonien, Streichquartette, Trios für Clavier, Violine und Bratsche, Claviersonaten etc., sowie namentlich viele Lieder, von denen einige große Verbreitung erlangt haben.