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Artikel „Lübeck, Vincentius“ von Philipp Spitta in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 19 (1884), S. 327–328, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:L%C3%BCbeck,_Vincentius&oldid=- (Version vom 2. November 2024, 11:26 Uhr UTC)
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Band 19 (1884), S. 327–328 (Quelle).
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Lübeck: Vincentius L. gehört zu jenen großen Orgelmeistern, welche in der zweiten Hälfte des 17. und ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts den musikalischen Ruhm Nordwestdeutschlands ausmachten. Sein Vater war Organist in Flensburg, doch ist Vincentius nicht hier, sondern 1654 zu Podingbüttel im Bremischen geboren; den größten Theil seiner Bildungszeit verlebte er aber in Flensburg. Schon 1674 wurde er Organist in Stade und wirkte hier bis 1702. Dann folgte er einem Rufe an die Nicolaikirche zu Hamburg. In dieser Stellung ist er geblieben bis zu seinem im J. 1740 erfolgten Tode. Der Stil seines Spiels und seiner Compositionen hat viel Verwandtes mit demjenigen Reinken’s, Buxtehude’s, Bruhns’, Leyding’s u. a., unterscheidet sich demnach scharf von der mitteldeutschen Orgelkunst und neigt sich eher zur italienischen hinüber; bei dem gemeinsamen Abhängigkeitsverhältniß, in welchem [328] sowohl die Italiener des 17. Jahrhunderts, als auch die nordländischen Deutschen zu der niederländischen Orgelkunst standen, ist dies erklärlich. Durch Stich und Druck veröffentlicht hat L. nur ein einziges Werk, „Clavier-Uebung“ genannt und 1728 zu Hamburg in sauberem Kupferstich erschienen. Es enthält ein Präludium mit Fuge (A-moll), eine aus Allemande, Courante, Sarabande und Gigue bestehende Suite (G-moll) und den über einen chaconnenartigen Baß gesetzten Choral „Lobt Gott, ihr Christen, allzugleich“ (F-dur) – Werke, die ihren Meister loben. Handschriftlich überliefert sind noch umfangreiche Choralbearbeitungen und freie Orgelstücke, welche mit der Zeit auch wol zur Veröffentlichung kommen werden, wie sie es verdienen.