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Artikel „Löhle, Joseph“ von Hyacinth Holland in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 19 (1884), S. 124, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:L%C3%B6hle,_Joseph&oldid=- (Version vom 5. November 2024, 00:17 Uhr UTC)
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Löhle: Joseph L., Lithograph, geb. am 26. Octbr. 1807 als der jüngste Sohn des k. baier. Hofküchenmeisters Franz Fidel L., erhielt nach dem Tode seines Vaters (1813) die erste Bildung im königl. Erziehungsinstitute zu Neuburg an der Donau, welches er wegen entschiedener Vorliebe für die Kunst noch vor dem Absolutorium verließ, an der Akademie zu München mit Zeichnungen im historischen Fach sich beschäftigend. Mit G. Bodmer bekannt und befreundet, gaben sie bald gemeinsam lithographische Blätter heraus; namentlich war es die große „König Otto’s von Griechenland Abschied zu München 1832“ vorstellende Steinzeichnung (nach Ph. Foltz, lithographirt von Bodmer), womit L. seinen Ruf begründete. Im J. 1833 verband sich L. mit dem als Lithographen im historischen Fach bekannten Ferdinand Piloty (dem Vater der beiden nachmals berühmten Maler) zur gemeinsamen Herausgabe lithographirter Copien aus der königl. Pinakothek zu München und der Gemäldegallerie zu Schleißheim, ein Werk, welches sich fortwährend verbesserte und in allen Ländern Europa’s einen epochemachenden Ruf erwarb. Somit war die heute noch florirende, neuestens auch durch photographische Reproductionen bekannte Kunstanstalt „Piloty und Löhle“ begründet. Nach Bodmer’s Tode (1837) erwarb L. dessen sämmtliche Steinzeichnungen und setzte deren Herausgabe mit Ferd. Piloty neben dem großen Pinakothek- und Galleriewerke fort. L. starb am 13. Febr. 1840 (sein Porträt als Brustbild lithographirt von J. Fertig, gr. Fol.). – Darauf trat sein Bruder Joh. Bapt. L. (Kupferstecher im königl. topographischen Bureau) als Vorstand und Leiter in diese Anstalt bis zu seinem Tode am 11. Mai 1878. Ihm folgte sein Bruder Peter L. (Ingenieurgeograph vom königl. baier. Generalquartiermeisterstabe) schon am 21. Juni 1878, im 79. Lebensjahre in das Grab.

Vgl. Kunstvereinsbericht für 1840, S. 95 f. Müller-Klunzinger, 1860, II. 611. Seubert, 1878, II. 470.