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Artikel „Kysaeus, Rudolph“ von Siegmund Günther in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 17 (1883), S. 447, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Kysaeus,_Rudolph&oldid=- (Version vom 22. November 2024, 12:14 Uhr UTC)
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Kysaeus: Rudolph K., Astronom, geb. den 4. Juni 1817 zu Bonn, † den 8. November 1873 zu Burgsteinfurt (Westphalen). Er absolvirte in Bonn Gymnasial- und Universitätsstudien und verblieb sodann noch ein weiteres Jahr daselbst als Gehülfe der Sternwarte. 1841–42 war er als Probecandidat thätig, ging dann als Hülfslehrer an das Gymnasium zu Siegen und ward daselbst 1845 ordentlicher, 1853 zweiter Oberlehrer. Im J. 1858 trat er als dritter Oberlehrer an das Gymnasium zu Burgsteinfurt über und verblieb daselbst bis zu seinem Tode, nachdem er 1859 wieder die zweite Stelle im Collegium erhalten hatte. K. unterstützte, wie aus dem 1. Bande der Annalen der Bonner Sternwarte erhellt, Argelander bei seinen berühmten Zonenbeobachtungen und veröffentlichte in den Jahrgängen 1839–41 mehrfach eigene Beobachtungen und Berechnungen. Von selbständigem wissenschaftlichem Werthe ist das Siegener Programm für 1846, in welchem die Rotationselemente der Sonne mittelst eines neuen Verfahrens bestimmt werden. Die Abhandlung „Ueber die Anwendung und Bedeutung der Zahlen in der Geometrie“ (Siegen 1850) darf als einer der ersten gelungenen Versuche bezeichnet werden, die Gauß’schen Ansichten über das Imaginäre weiter auszubilden.

Siegener Osterprogramm für 1850. – Wolf, Handbuch der Mathematik, Physik, Geodäsie und Astronomie, 2. Bd., S. 307. – Privatmittheilungen des kgl. Gymnasialdirectoriums in Burgsteinfurt.