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Artikel „Kuß, Christian“ von Carsten Erich Carstens in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 17 (1883), S. 434–435, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Ku%C3%9F,_Christian&oldid=- (Version vom 23. Dezember 2024, 03:51 Uhr UTC)
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Kuß: Christian K., Prediger und Geschichtsforscher. Er war geboren in der Stadt Sonderburg auf der Insel Alsen den 30. October 1769, studirte Theologie in Kiel und bestand das theologische Amtsexamen 1793. Darauf stand er zunächst einer Privatschule in Glücksburg vor und ward dann 1800 Katechet in Reinbeck, 1809 Diaconus in Kellinghusen, 1833 hon. causa Dr. philos. von der Kieler Universität, 1839 emeritirt als Pastor, lebte eine Zeit lang in Glücksburg, zuletzt in Segeberg, wo er am 18. December 1853 starb, 84 Jahre alt. Zuerst 1817 trat er als Schriftsteller auf mit einem „Grundriß einer Naturbeschreibung der Herzogthümer Schleswig und Holstein“. Dann folgte „Versuch einer ausführlichen Naturbeschreibung“, 1819, 3 Hefte, wovon das erste 1820 eine zweite Auflage erlebte. Diese Beschäftigung führte ihn zu historischen Forschungen und hat er seitdem eine große Reihe Beiträge zur Provinzialgeschichte geliefert. Kleine Beiträge zur Kunde der schleswig-holsteinischen Vorzeit, Prov.-Ber. 1821, 1822, 1823; Beiträge zur Alterthumskunde daselbst, 1824; Antiquarische Notizen, Staatsb. Mag. 1824; Antiquarische Kleinigkeiten daselbst [435] 1827, 1828, 1829; Miscellen, Neues Staatsb. Mag. 1833, 1834, 1835, 1836; Neue Miscellen daselbst 1838–41; Buntes aus der schleswig-holsteinischen Geschichte, Neue Prov.-Ber. 1833; Kleine Forschungen aus dem Gebiet der schleswig-holsteinischen Specialgeschichte, Falk’s Archiv 1842. Außerdem lieferte er reiche Beiträge zur Topographie und namentlich zur einheimischen Kirchengeschichte, unter Anderem die Geschichte aller vormaligen Klöster und Abhandlungen zur Geschichte des Erzbisthums Hamburg-Bremen. Sodann verfaßte er auch ein „Jahrbuch denkwürdiger Naturereignisse in den Herzogthümern Schleswig und Holstein vom 11. bis 19. Jahrhundert“, 1825/26, 2 Bde. Der Aufsatz: „Die Stadt Segeberg in der Vorzeit“, Falk’s Archiv Bd. V, ist auch separat gedruckt worden, 1845; „Die fünf Statthalter aus dem Hause Rantzau-Breitenburg“, Schleswig-Holstein-Lauenburgische Provinzialber. 1833. – Die Geschichte der Elbherzogthümer ist durch seine kritischen Studien in vielen Theilen sehr wesentlich gefördert worden und verdienen dieselben volle Beachtung.

Seine Tochter Johanna K. hat sich bekannt gemacht durch ihr Buch: „Die holsteinische Küche oder Anleitung zur Führung des Hausstandes in einer Anzahl auf Erfahrung begründeter bewährter Anweisungen“, das weit verbreitet ist und wovon 1876 die 10. Auflage erschienen ist.

Vgl. Lübker-Schröder Nr. 669. Alberti, Schriftstellerlex., 1141. Alton. Merkur 1853 Nr. 299; 1854 Nr. 7.