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Artikel „Kruse, Ernst Christian“ von Carsten Erich Carstens in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 17 (1883), S. 262–263, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Kruse,_Ernst_Christian&oldid=- (Version vom 22. November 2024, 18:02 Uhr UTC)
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Kruse: Ernst Christian K., Prediger und Geschichtsforscher, war geboren am 26. August 1764 in der Stadt Altona. Er widmete sich dem theologischen Studium und bestand das Amtsexamen 1789. Darauf ward er 1791 zum Pastor auf der nordfriesischen Insel Pellworm erwählt, 1799 zum zweiten Compastor in Neumünster ernannt, rückte 1814 daselbst in das erste Compastorat auf und erhielt 1822 das Pastorat in Neuenbrock. Bei Gelegenheit des Reformationsjubelfestes 1817 ward er hon. causa von der Kieler Universität zum Dr. philos. creirt, feierte am 15. Januar 1842 sein 50jähriges Amtsjubiläum und starb am 9. September 1846. Er hat sich ganz besonders um die Provinzialgeschichte verdient gemacht durch zahlreiche Aufsätze in den Zeitschriften: Prov. [263] Berichte von Niemann und Petersen, Niemann’s Blätter, Kieler Blätter, Winfried’s nordalbing. Blätter, Falk’s Staatsbürgerl. Magazin, sowie durch selbständige Schriften: „St. Anschar“, 1823; „St. Vicelin“, 1826; „Geschichte der Einführung des Christenthums in die dänischen Staaten“, 1826; „Joh. Petersen’s Chronik oder Zeitbuch der Lande Holstein, Stormarn, Dithmarschen und Wagrien. Für unsere Zeiten lesbar gemacht“, 1827/28, 2 Bde., und als 3. Band „Adam Olearius’ kurzer Begriff einer holsteinischen Chronik. Eine Fortsetzung von Johann Petersen’s Chronik“, 1829; „Topographie des Fleckens Neumünster“, 1836. Außerdem erschien von ihm: „Das Traumgesicht, nach dem Lateinischen des Cunaeus“, 1795. Auch hat er mehrere Predigten dem Druck übergeben, z. B. „Letzte Predigt in Neumünster mit einer historischen Nachricht von dem Stifter und den Schicksalen dieser Kirche“. 1811: „Bei der Krönung Friedrich VI.“, 1815; „Zwei Predigten am Reformationsjubelfest“, 1817; „Vier Homilien über die Leidensgeschichte Jesu“, 1819, sowie theologische Abhandlungen in Zeitschriften, z. B. über die Repräsentation der protestantischen Kirche in einzelnen Staaten, Prov.-Ber. 1826; über den Eid in Boysen’s Beiträgen, 1798, und zuletzt noch die Schrift „Markus und sein Evangelium“, 1840.

Vgl. N. Nekrolog d. Deutschen, XXIV. S. 949. Kordes, Lübcker-Schröder, Alberti, Schriftstellerlex. s. v.