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Artikel „Knauer, Joseph“ von Franz Heinrich Reusch in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 16 (1882), S. 269–270, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Knauer,_Joseph&oldid=- (Version vom 24. November 2024, 10:19 Uhr UTC)
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Knauer: Joseph K., Fürstbischof von Breslau, geb. am 1. December 1764 zu Rothflössel bei Mittelwalde in Schlesien, † am 16. Mai 1844 zu Breslau. Er studirte am Gymnasium und an der Universität zu Breslau, wurde am 7. März 1789 Priester und Kaplan in Mittelwalde, 1794 Pfarrer in Albendorf, [270] 1814 in Habelschwerdt, 1809 zugleich Dechant und erzbischöflicher Vicar für die (zum Erzbisthum Prag gehörende) Grafschaft Glatz und 1820 Ehrendomherr in Breslau und (Titular-) Abt des Klosters B. V. de via nova. 1837 wurde er von der Breslauer theologischen Facultät zum Dr. theol. honoris causa promovirt. Schon 1821 hatte man ihn in Berlin für das Fürstbisthum Breslau in Aussicht genommen. Nach der Resignation Sedlnitzki’s (25. December 1840) wurde K., nunmehr 76 Jahre alt und Jubilarpriester, am 27. August 1841 von dem Domcapitel mit 9 von 15 Stimmen zum Fürstbischof gewählt. Die päpstliche Bestätigung blieb länger als ein Jahr aus; man soll in Rom die Wahl wegen der Beeinflussung der Wähler durch den königlichen Wahlcommissar beanstandet haben. Erst am 6. Februar 1843 wurde K. präconisirt, am 3. April consecrirt. Er war also nicht viel länger als ein Jahr Fürstbischof. (Eine Beschwerde von K. über eine Predigt des Superintendenten Falk, die damals Aufsehen erregte, ist abgedruckt in den Hist.-pol. Blättern 15, 167.) Am 15. Januar 1845 wurde Diepenbrock zu seinem Nachfolger gewählt.

N. Nekr. 1844 Nr. 422.