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Artikel „Kleinschmidt“ von Roderich von Stintzing in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 16 (1882), S. 108, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Kleinschmidt&oldid=- (Version vom 25. Dezember 2024, 18:14 Uhr UTC)
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Kleinschmidt, hessische Juristenfamilie. Nach einer handschriftlichen Chronik berichtet Strieder (Hess. Gel.-Gesch., 7, 143), daß unter den 600 Gefangenen, welche Landgraf Heinrich von Hessen nach dem siegreichen Treffen gegen den Bischof von Hildesheim bei Einbeck (1479) nach Hessen führte, die „Centmeiers, so hernach K. genannt wurden“, gewesen seien. Allein schon 1414 ist ein „Johann Kleinsmedt von Cassel“ in Erfurt immatrikulirt. Stölzel, Die Entwickelung des gel. Richterthums, I, 446, 68.

1) Johann K., geb. 1536, Sohn des Casseler Schöffen Johann K., kehrte nach absolvirten Studien 1566 von einer gelehrten Reise aus Italien heim und ward dem Kanzler Lersner für die Verhandlungen des Regensburger Reichstages beigegeben, 1567 landgräflicher Rath und als solcher auf dem Reichstage zu Augsburg; später darmstädtischer Kanzler, 1587 gestorben. Er ist Verfasser des oberkatzenellnbogenschen Landrechts.

Strieder, 7, 144. Stölzel, 1, 415. 446, 68.

2) Johann K., geb. 1569, Sohn des Vorigen, Kanzleiprocurator, 1606 Bürgermeister von Cassel, Schwiegersohn des Professors und Raths Regner Sixtinus in Marburg, am 5. März 1611 gestorben.

Strieder, 7, 144. Stölzel, 1, 446.

3) Johann K., geb. in Marburg am 3. April 1607, Sohn des Vorigen, beschloß seine peregrinatio academica durch Frankreich und Italien mit seiner Promotion in Basel vom 20. August 1633. Bald darauf wurde er zum Rath und Professor an der nach Cassel verlegten Universität ernannt, mit der er 1653 nach Marburg zurückkehrte. Er starb am 22. August 1663.

Vgl. Strieder, 7, 146 ff., wo seine Schriften verzeichnet sind.

4) Johann Heinrich K., geb. am 12. Sept. 1652 in Marburg, Sohn des Vorigen, studirte in seiner Vaterstadt und ward, nachdem er von einer mehrjährigen Reise heimgekehrt war, 1680 hier zum Doctor promovirt, 1682 Professor der Moral, 1683 außerordentlicher, 1692 ordentlicher Professor der Rechte und starb am 30. Juli 1732.

Vgl. Strieder, 7, 149 ff., wo seine Schriften verzeichnet sind.

5) Philipp Henrich K., geb. 1701 in Marburg, Sohn des Vorigen, 1729 Professor der Rechte in Rinteln, wo er am 19. April 1731 unverheirathet starb.

Vgl. Strieder, 7, 157.