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Artikel „Kirchner, Johann Georg“ von Paul Tschackert in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 16 (1882), S. 21, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Kirchner,_Johann_Georg&oldid=- (Version vom 22. November 2024, 15:41 Uhr UTC)
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Kirchner: Johann Georg K., ein Halle’scher Geistlicher, geboren den 25. März 1710 zu Halle a/S., erhielt hier seine akademische Bildung und wirkte auch in seiner Vaterstadt sein Leben lang zuerst als Gymnasiallehrer, dann als Geistlicher an der Marktkirche (zu U. L. Fr.), an welcher er 1745 als Adjunct, 1767 als Diakonus und noch in demselben Jahre als Archidiakonus angestellt wurde. K. war ein charaktervoller frommer Prediger und gewissenhafter Seelsorger; neben seiner umfassenden Amtsthätigkeit aber fand der fleißige Mann, ein interessirter Schüler Jakob Baumgarten’s in Halle, auch noch für die Pflege der Wissenschaften Muße. So hat er sich als erbaulicher und hymnologischer Schriftsteller hervorgethan; z. B. existiren von ihm kurze Passionsbetrachtungen über das Lied: „Wenn meine Sünd’ mich kränken“. – Aus Halle’schem Localpatriotismus veröffentlichte er einige auf die Geschichte seiner Vaterstadt bezügliche Werke. Sein besonders gelehrtes Interesse bekundete seine Ausgabe des Lactantius (1763). Auch als Dichter hat er sich versucht in einer Ode γενεσωλχὶ de quibusdam medicis antitrinitariis“ an den Halle’schen frommen Professor der Medicin Hoffmann, in Hoffmannus (Friedr.), Collegium elegantioris litteraturae.

Nachrichten von dem Charakter und der Amtsführung rechtschaffener Prediger und Seelsorger, 3. Bd. 1776. S. 42 ff. – Die Fortsetzung von Jöcher’s Gelehrtenlexikon, 3. Bd. 1810; vgl. Die im Archidiakonat zu Halle verstorbenen Lehrer, nach ihrem Leben und Charakter geschildert, Halle 1772.