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Artikel „Kinninger, Vincenz Georg“ von Karl Weiß in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 15 (1882), S. 771, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Kinninger,_Vincenz_Georg&oldid=- (Version vom 26. Dezember 2024, 06:14 Uhr UTC)
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Kinninger: Vincenz Georg K., Kupferstecher, geb. 1767 zu Regensburg, † am 17. Mai 1851 in Wien, trat im J. 1781 als Zögling in die Wiener Akademie der bildenden Künste ein, erhielt in der Kupferstecherschule Schmutzer’s seine erste künstlerische Ausbildung und widmete sich seit dem Jahre 1786 als Stipendiat unter der Leitung des Professors John Jacobi vorzüglich der Schabekunst. Sein Talent und sein Fleiß verschafften ihm die Zuneigung des Directors der Akademie der Künste J. Füger, der sich des armen jungen Künstlers auf das wärmste annahm und mit väterlicher Liebe selbst materielle Opfer für sein Fortkommen brachte. Nachdem er 1790 seine Ausbildung an der Akademie vollendet hatte, wirkte er nun selbständig und erhielt durch die getreue, mit großem Verständniß behandelte Nachbildung von Oelgemälden, meist in der damals sehr beliebten Schabmanier, zahlreiche Bestellungen im In- und Auslande. Insbesondere wurde K. von dem im J. 1801 gegründeten Wiener Kunst- und Industriecomptoir vielfach beschäftigt, in dessen Auftrage er mehrere große Blätter nach Werken von Abel, Füger, Angelika Kaufmann, Ruthard, Grassi, Lanzi etc. ausführte. Das größte Geschick besaß K. in Porträts, die er in großer Zahl anfertigte. In späteren Jahren beschäftigte sich K. auch mit der Lithographie, in welcher Reproduktionsweise er mehrere Studienhefte nach Bildern von Füger, Teniers, Dujardin, Rubens und Loder ausführte. Unter seinen Schülern erwarb sich einen bedeutenden Ruf Christian Mayer.

Hormayr, Archiv für Geographie und Geschichte, 1823, S. 15. Auer’s Polygraphische Zeitschrift Faust, J. 1855, S. 180.