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Artikel „Kinderen, Leonhard“ von Jakob Franck in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 15 (1882), S. 753–754, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Kinderen,_Leonhard&oldid=- (Version vom 26. November 2024, 12:17 Uhr UTC)
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Kinderen: Leonhard K. (der K.), Buchdrucker zu Emden in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhundertes. Ueber seinen äußeren Lebensgang, auch sein Geburts- und Todesjahr finden wir keine Ueberlieferung, doch scheint es nach seinem Namen wahrscheinlich, daß er aus Holland eingewandert war. Auch von seiner typographischen Thätigkeit liegen uns nur Zeugnisse aus den J. 1560–63 vor, die mit seinem Namen versehen sind. Als sein Gesellschafter erscheint für einige Drucke in diesen Jahren ein „Bieskens“, dessen Verhältnisse ebenso wenig bekannt sind. Das Insigne des K. war eine Druckerei auf einem Seeschiffe, was der holländische Schriftsteller Pars in seinem „Index Batavicus“ für die Angabe des Druckortes selbst ansah und S. 231 meint „Een Drukkerey op een Schip in See, toe te stellen, is wat seldsaams“, ein Mißgriff, den schon Harkenroht (Oostfriesche Oorsprongkelykheden, S. 341) tadelnd bemerkte. K. befaßte sich hauptsächlich mit dem Drucke von Bibeln in ostfriesischer Mundart und als solche ließ er zwei Ausgaben derselben 1560 und 1563 erscheinen. Zu den typographischen Merkwürdigkeiten aus seiner Presse zählt der Druck einer Bibel von 1562, welche den Namen der „Deux-As-Bibel“ führt, so benannt wegen einer auffallenden Randbemerkung zu Nehemia 3, 5. In diesem Drucke gibt er auch seine Wohnung an „by Leenard der Kinderen te Emden in ’t Schip op de Nord-See“, eine Angabe, welche den obigen Irrthum in Betreff seiner Offizin zur Evidenz beweist, obgleich neuere Schriftsteller wiederum in denselben gefallen sind.

[754] Meiners, Oostvrieschlands kerkelyke Geschied., I, 364. Wiarda, Ostfries. Geschichte, III, 53. Grotefend, Gesch. d. Buchdruck. in Hannover und Braunschweig, Bl. 40.