ADB:Kanzler
Konrad von Würzburg und Durchführung desselben Reimes durch die ganze Strophe, 20 mal.
Kanzler: oberdeutscher gewerbsmäßiger Sänger, ohne größere Bedeutung; wie es scheint ein Landsmann, Zeit- und Gesinnungsgenosse des Schulmeisters von Eßlingen. Der größte Theil seiner Dichtung sind Sprüche über moralische, aber auch über gelehrte Gegenstände. Die Mahnungen zur Freigebigkeit und zum wahren Adel, die Angriffe auf andere Sänger, die Klagen über schlechte Rathgeber nehmen weiten Raum ein und bekunden den Stand des Dichters. Seine Lieder behandeln fast alle dasselbe Thema: erst Betrachtung über die Jahreszeit, dann Preis der Frauen, die immer die höchste Lust gewähren; es sind Gesellschaftslieder ohne individuellen Gehalt. In der Form sind zwei sehr künstlich: Schlagreime wie bei- Von der Hagen, Minnesinger, IV. 701–705. Bartsch, Liederdichter,² S. LXVII.