ADB:Kühn, Heinrich
Gauß wissenschaftliches Gemeingut geworden sind. Einige Unklarheiten, welche bei der geistreichen Untersuchung (Nov. Comm. Acad. Petrop. 1756) mit unterliefen, hatten zur Folge, daß deutsche Gelehrte in Kühn’s Versuch durchaus nur das Produkt eines excentrischen Kopfs erblickten, und daß es der Hinweisung eines Italieners, Ferroni, bedurfte. um den Namen des verkannten Mannes wieder einigermaßen zu Ehren zu bringen. Eine tüchtige Arbeit ist auch das nach des Autors Tode erst erschienene „Tentamen de aequationibus cubicis quibuscunque perfecte resolvendis“ (Danzig 1771).
Kühn: Heinrich K., geb. den 19. Novbr. 1690 in Königsberg, † den 8. Octbr. 1769 in Danzig. Er studirte in Halle, promovirte daselbst 1717 und kam 1733 als Professor der Mathematik an das Danziger Gymnasium. 1743 begründete er, im Vereine mit Anderen, die noch jetzt großen Ansehens sich erfreuende naturforschende Gesellschaft; auch gehörte er der Petersburger Akademie als auswärtiges Mitglied an. Kühn’s litterarische Arbeiten beziehen sich größtentheils auf Physik und physikalische Geographie; seine „Meditationes de origine fontium“ erwarben 1741 einen Preis bei der Societät von Bordeaux und wurden auch in französischer und lateinischer Sprache ausgegeben (Danzig, Berlin und Leipzig 1746). Die Geschichte der Mathematik nennt K. mit Ehren als Den, der zuerst die geometrische Darstellung der imaginären Größen lehrte und im Wesentlichen dieselben Ansichten vertrat, welche seit Argand und- Adelung, Fortsetzung zu Jöcher. – J. Bernoulli, Recueil pour les astronomes, IV.