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Artikel „Koecher, Franz Adrian“ von Siegmund Günther in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 16 (1882), S. 408–409, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:K%C3%B6cher,_Franz_Adrian&oldid=- (Version vom 7. Dezember 2024, 21:01 Uhr UTC)
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Koecher: Franz Adrian K., geb. den 7. Februar 1786 in Prag, † den 9. Januar 1846 in Breslau. Ursprünglich Mitglied des Piaristenordens, ward K. nach Vollendung der Gymnasialstudien an verschiedenen Gymnasien Böhmens und Mährens als Lehrer verwendet, da die Congregation, welcher er angehörte, sich bekanntlich dem höheren Unterrichte widmet. Nachdem er einige Zeit hindurch an der Wiener Ritterakademie als Präfect angestellt gewesen war, ward er [409] Professor am Lyceum zu Nikolsburg und nachher an dem zu Schlesisch-Reichenbach. Während dieser Zeit promovirte er zu Breslau (1815) auf Grund seiner „Dissertatio physica de identitate lucis et caloris“. Allein gleichzeitig gerieth er auch in Zwiespalt mit den bisher vertretenen religiösen Ansichten; er verließ seinen Orden, übernahm eine Privatlehranstalt und trat endlich 1817 zum Protestantismus über. Dieser Schritt ermöglichte ihm die Annahme einer Breslauer Oberlehrerstelle, zuerst am reformirten, sodann am Magdalenengymnasium, welch’ letztere er bis an sein Ende bekleidete. Außerdem wirkte er von 1826–1840 als Docent der Mathematik an der Universität Breslau. K. schrieb eine größere Anzahl von Lehrbüchern („Combinationslehre“, Leipzig 1822; „Körperliche Geometrie“, Breslau 1833 etc.) und verschiedene wissenschaftliche Monographien, von denen wir besonders die von der Quadratur der cylindrischen „Hufe“ handelnde Habilitationsschrift (Breslau 1826) nennen wollen.

Gersdorf’s Repertorium der deutschen und ausländischen Litteratur, 1846. – Programm des Magdalenengymnasiums, 1846.