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Artikel „Joseph“ von Jakob Franck in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 14 (1881), S. 569, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Joseph_(Drucker)&oldid=- (Version vom 29. März 2024, 00:51 Uhr UTC)
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Joseph, Sohn des Jakob, Inhaber einer hebräischen Druckerei zu Neapel im 15. Jahrhundert. Gleich so vielen Deutschen, welche die Buchdruckerkunst bald nach ihrer Erfindung über die Alpen trugen, betheiligten sich auch mehrere aus Deutschland gebürtige Juden an der Verbreitung der neuen Kunst in mehreren Städten Italiens. J., dessen volle Adresse lautet: „J. filius R. Jacob felicis recordationis Germani“ und der sich selbst „typographus peritissimus“ nennt, ließ im J. 1487 zu Neapel ein „Psalterium c. Comment. R. Davidis Kimchi“ in Großquart erscheinen. Seiner Druckerei, in welcher, wie es scheint, ausschließlich Juden beschäftigt waren, stand als Corrector vor „Jacob Baruch filius R. Jehudae לנדא(Landau?) felicis memoriae Germanus, sed peregrinus nunc hic Neapoli“. Ob mit diesem J. ein im J. 1490 ebendaselbst druckender Joseph Guntzenheuser Germanus identisch sei, läßt sich schwer bestimmen; sein Buch führt den Titel: „Porta Retributionis שער הגמול[WS 1] anno CCL (1490)“. Auch in Brescia (Brixia) hatte sich einige Jahre später (1492–94) ein deutscher Jude Gerson als Druckerherr angesiedelt, welcher mehrere hebräische Bücher ausgehen ließ, von welchen eines aus dem J. 1492 die Schlußschrift führt „Per manum minimi typographorum Gersonis typographi filii sapientis rabbi Mosis … die XXVI. mensis marchesvan (November) anno MMMMMLII. (1492) ab orbe condito“. Zwei andere aus dem J. 1494, ein Pentateuchus und ein Psalterium haben zum Kolophon „Per manum … qui germanice cognominatus Mentzelan Soncinas“. Auch als Buchhändler und Verleger findet sich ein straßburgischer Jude „Josephi Chaiim Ben Aaron Argentoratensis“ 1483 zu Bononia (Bologna), welcher auf seine Kosten einen Pentateuchus hebraicus veröffentlichte, und dessen Drucker gleichfalls ein Jude, jedoch von Pesaro (Pisaurum) gebürtig war. Am Ende unterzeichnet sich der Verleger auch als Corrector seines Werkes. Ungefähr um dieselbe Zeit, 1484, versah ein anderer jüdischer Gelehrter aus Straßburg „Gabrielis Ben Aaron Argentoratensis“ einen zu Soncino in Italien gedruckten Tractatus talmudicus mit Erklärungen. Daß schließlich zwei in Konstantinopel 1494 als Buchdrucker auftretende Persönlichkeiten „R. David Bar Nachman et R. Samuel ejus frater“ Juden waren, scheint aus ihren Namen hervorzugehen.

Denis, Supplem. I. 292, 234, 321, 327, 376. Panzer, A. t. I. 24, 253, 254, 349; II. 161.


Anmerkungen (Wikisource)

  1. Vorlage: שער הנמול