ADB:Jordan, Thomas
Kaiser Maximilian II. zum Generalarzte der Armee ernannt wurde, in welcher Eigenschaft er 1566 den Krieg gegen die Türken mitmachte. – Nach Beendigung des Feldzuges nahm J. seinen Abschied und siedelte nach Brünn über, wo er zum Stadtphysikus ernannt wurde, und, als Gelehrter, Beamter und praktischer Arzt hoch geschätzt, bis zu seinem 1585 erfolgten Tode verblieben ist. – Unter seinen litterarischen Arbeiten nimmt die Schrift „Pestis phaenomena etc.“ 1576, eine der besten epidemiographischen Mittheilungen jener Zeit über den sogenannten Morbus hungaricus. d. h. Kriegstyphus, die erste Stelle ein. In einer zweiten Arbeit „Bruno-Gallicus, seu luis novae in Morawia exortae descriptio“, 1580, gibt er eine interessante Mittheilung über die Verbreitung der Syphilis 1577 in Brünn, welche aus einer Baderstube in Folge des gemeinschaftlichen Gebrauches von Schröpfköpfen erfolgte und sich über mehr als 200 Individuen erstreckte. Eine dritte kleine Schrift „De aquis medicatis Moraviae commentariolus“ ist erst nach seinem Tode (1586) durch den Druck veröffentlicht worden.
Jordan: Thomas J., Arzt, 1539 in Klausenburg geb., † 1585, hatte sich in Wien, später in Paris und an mehreren Universitäten Italiens dem Studium der Medicin gewidmet, in Wien die Doctorwürde erlangt und sich daselbst als praktischer Arzt habilitirt. Seine Leistungen zogen die Aufmerksamkeit der Behörden in so hohem Grade auf ihn, daß er von