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Artikel „Jodocus von Ziegenhals“ von Heinrich Ritter von Zeißberg in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 14 (1881), S. 112, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Jodocus_von_Ziegenhals&oldid=- (Version vom 2. November 2024, 20:13 Uhr UTC)
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Jodocus von Ziegenhals in Schlesien, trat 1416 in das Chorherrnstift unserer lieben Frauen auf dem Sande zu Breslau ein, besuchte sodann die Universität Krakau, an der er noch in demselben Jahre immatrikulirt, 1418 zum Baccalaur, 1421 zum Magister der freien Künste promovirt wurde. Obgleich er mittlerweile 1419 die Profeß ablegte und am 17. April d. J. zu Breslau die erste Messe las, docirte er doch an der Krakauer Universität, wo er 1422/3 über die Summa des Raymundus las und wurde er 1423 zum Baccalaureus decretorum promovirt. Später kehrte er aber in das Sandstift zurück, wo er bereits 1426 als Prior fungirte und am 31. October 1429 zum Abt gewählt wurde, welche Würde er bis an seinen Tod († am 16. Februar 1447) bekleidete. Als Abt regte er in dem Kloster allerlei nützliche Reformen an, führte Bauten auf, mehrte den Kirchenschatz, sorgte für Schule und Bibliothek und erwarb dem Stifte werthvolle Privilegien. Das größte Verdienst aber erwarb sich J. als Verfasser einer Klosterchronik, die uns jedoch nur in der wenig veränderten Bearbeitung seines Nachfolgers Benedict Jonsdorff vorliegt. Wahrscheinlich reichte die Chronik des J. ursprünglich nicht über das Jahr 1429 hinaus.

Heyne, Documentirte Geschichte des Bisthums u. Hochstifts Breslau, III. 450 u. 906–12. Grünhagen, Annalistische Nachlese in der Zeitschrift des Vereins für Gesch. u. Alterth. Schlesiens, IX. 186, 187. Zeißberg, Polnische Geschichtsschreibung, 134.