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Artikel „Hummelberger, Gabriel“ von Adalbert Horawitz in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 13 (1881), S. 387–388, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Hummelberg,_Gabriel&oldid=- (Version vom 23. Dezember 2024, 09:51 Uhr UTC)
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Hummelberger: Gabriel H., Botaniker und Humanist, Bruder des Philologen Michael H. Er war wol wie dieser zu Ravensburg geboren, studirte in Italien, vornehmlich zu Bologna Medicin, wo er auch promovirte und practicirte, in die Heimath zurückgekehrt, an mehreren Orten Schwabens, zuletzt in Feldkirch, wo er sich verheirathete und um 1531 schon zwei Knaben und fünf Mädchen hatte. Weniger gesegnet war er an Glücksgütern, doch erlahmte sein Eifer nie; vorzugsweise die Medicinalpflanzen und die Schriften der Alten über Botanik interessirten ihn, nicht minder freilich auch die alten Historiker, wie er denn um 1526 eifrig nach des Plinius Bella Germaniae forscht. In diesem Jahre war er auch stark mit Musa, Apulejus und Dioskorides beschäftigt. Er stand in eifriger Correspondenz u. A. mit Rhenanus, für den er schwäbische Bibliotheken durchstöberte. Wie Rhenanus theilt auch er die Befürchtung, daß die Ereignisse im Gefolge der lutherischen Bewegung für die Wissenschaft gefährlich sein würden. 1537 gab er zu Zürich „Apuleji Tractatus de medicaminibus [388] Herbarum“ und des Antonius Musa „De Herba betonica“ nebst Commentar heraus. 1539 folgte (wieder zu Zürich) „Sixti Platonici Placidi libellus de medicina animalium etc.“ mit Scholien; 1540 „Quinti Sereni Sammonici de re medica s. morborum curationibus“ (ebenfalls mit Commentar). Noch 1709 wurden seine „Annotationes in Apicii Caelii libros X. de opsoniis et condimentis“ zu Amsterdam herausgegeben. Diese Werke sind ungemein selten und dies wol auch der Grund, daß H. in keiner Geschichte der Botanik (auch bei Spengel und Sachs nicht) genannt ist. Ein außerordentlich dankenswerthes Verdienst Hummelberger’s ist die Sammlung der Correspondenz seines Bruders Michael, welche im Cod. Monac. 4007 enthalten ist und eine reichfließende Quelle für die Geschichte des Humanismus genannt werden kann.

A. Horawitz, Analekten zur Geschichte des Humanismus in Schwaben 1512–1518. Wien 1877. A. Horawitz, Analekten zur Geschichte der Reformation und des Humanismus in Schwaben. Wien 1878.