ADB:Hofkirchen, Wilhelm Freiherr von

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Artikel „Hofkirchen, Wilhelm Freiherr v.“ von Wilhelm Edler von Janko in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 12 (1880), S. 621–622, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Hofkirchen,_Wilhelm_Freiherr_von&oldid=- (Version vom 20. April 2024, 02:34 Uhr UTC)
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Hofkirchen: Wilhelm Freiherr v. H., Kammerherr, österreichischer Feldmarschall, der erste Hofkriegsraths-Präsident des österreichischen Heeres. Einem angesehenen adeligen baierischen Geschlechte entstammend, erblickte er zu Dressiol in Unterösterreich 1511 das Licht der Welt und legte seine ersten Proben von Muth und Willenskraft unter Salm’s Befehlen bei der Belagerung Wiens 1529 [622] ab. Später zog er mit Roggendorf nach Ungarn und wohnte hier der unglücklichen Schlacht von Ofen (1541) bei. Im J. 1556 kämpfte H. unter dem tapferen Erzherzog Ferdinand von Tirol vor Korothna und erwarb sich großen Ruhm bei Vertreibung der Türken aus Babocza sowie beim Entsatze von Szigeth. Von 1559–1562 war er Verordneter des niederösterreichischen Herrenstandes, hierauf 1565 General-Landoberster u. d. E., in welcher Eigenschaft er auch die Truppen der unter- und oberösterreichischen Landschaft befehligte. Fünf Jahre später erhob ihn Kaiser Maximilian II. in gerechter Würdigung seiner vielfachen Verdienste um den Staat zum Feldmarschall und geheimen Rath. Dessen Nachfolger Rudolf II. übertrug ihm 1580 das wichtige Amt des Hofkriegsrath-Präsidenten, in welcher Stellung er bis an sein Ende 1586 verblieb. Aus seiner Ehe mit Eva Freiin v. Pögl zu Reiffenstein hinterließ er eine Nachkommenschaft von 14 Kindern.

Laurenz III., Graf v. H., österreichischer Feldzeugmeister, derselben Familie entsprossen und 1649 geboren, erwarb sich besonderen Ruhm in den Türkenkriegen von 1683 an. Er war es, der 1684 Esseg eroberte und die Türken bei Brod und Jagodina besiegte. 1688 zum Feld-, Land- und Hauszeugmeister ernannt, nahm er 1691 rühmlichen Antheil an der Schlacht von Szlankemen und schlug 1693 eine feindliche Heeresabtheilung bis zur Vernichtung bei Martonos an der Theiß. Ein hitziges Fieber raffte den tapferen Krieger schon im nächsten Jahre zu Debrezin hinweg. Vor seinem Ende soll sich H. einen Spiegel haben reichen lassen, damit er sehe, mit welcher Fassung er mit dem Tode ringe. Das Geschlecht der H. ist nach Angabe bewährter Genealogen in der Mitte des verflossenen Jahrhunderts erloschen.

Gauhen, Helden-Lexicon, Leipzig 1716.