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Artikel „Hiller, Friedrich Conrad“ von Theodor Schott in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 12 (1880), S. 419–420, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Hiller,_Friedrich_Conrad&oldid=- (Version vom 25. Dezember 2024, 05:53 Uhr UTC)
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Hiller: Friedrich Conrad H., geistlicher Liederdichter, geb. 1662 in dem damals württembergischen, jetzt badischen Dorfe Unteröwisheim bei Bruchsal, † am 23. Januar 1726 als herzoglicher Kanzleiadvocat in Stuttgart, Sohn von Joh. Phil. H. und Agnes Katharina geb. Datten. Einer angesehenen Beamtenfamilie entstammend, studirte er Rechtswissenschaft in Tübingen (1680), wurde Licentiat beider Rechte und erhielt um 1685 die oben genannte Stelle. Getreu der Tradition seiner Familie, selbst von Herzen fromm, war er schon als Student seinen Studiengenossen ein Vorbild der Gottesfurcht, neben seiner juristischen Thätigkeit „begehrte er Christo in seinem Reich zu dienen“. Ein Ausdruck dieser Frömmigkeit sind die zahlreichen geistlichen Lieder, „durch welche er sich in seinem Christenthum erbauen wollte“. „Nicht unter die Poeten, wohl aber unter die Liebhaber eines reinen natürlichen Teutschen Verses“ wollte er dabei gezählt werden. 1711 gab er eine Sammlung von 172 derselben heraus, mit [420] Musikbegleitung von dem württembergischen Capellmeister Joh. Georg Christian Störl unter dem Titel „Denck-Mahl der Erkenntniß, Liebe u. Lob Gottes, in neuen geistlichen Lidern auch Arien u. Cantaten nach Anleitung deß Catechismi Lutheri, ingleichem Sonn- Fest- u. Feyer-täglicher Kirchen-Texte“, Stuttg., P. Treu, 1711. Die bekanntesten derselben sind die in viele Gesangbücher übergegangenen Lieder: „O Jerusalem, du schöne“ etc. und „Ruhet wohl, ihr Todtenbeine“. Seiner Ehe mit Maria Margaretha Zorer (c. 1686) entsproßten mehrere Kinder (jedenfalls drei Töchter), von welchen die älteste, Juliane Rosine, geb. am 21. Juni 1687 in Stuttgart, verheirathet am 2. Juli 1733 mit M. Joh. Gottlieb Neuheuser, in einer kurzen Selbstbiographie die besten Notizen für die wenig bekannte Lebensgeschichte ihres Vaters gibt.

S. ihre Leichenrede, geh. im Januar 1757 von Phil. Dan. Burk. Sonst vgl. Koch, Geschichte des Kirchenliedes, III. Aufl., 1, 5, S. 59.