ADB:Hildenbrand, Johann Valentin Edler von

Empfohlene Zitierweise:

Artikel „Hildenbrand, Johann Valentin Edler von“ von August Hirsch in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 12 (1880), S. 409–410, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Hildenbrand,_Johann_Valentin_Edler_von&oldid=- (Version vom 25. November 2024, 05:57 Uhr UTC)
Allgemeine Deutsche Biographie
>>>enthalten in<<<
[[ADB:{{{VERWEIS}}}|{{{VERWEIS}}}]]
<<<Vorheriger
Hilden, Wilhelm
Nächster>>>
Hildenbrand, Karl
Band 12 (1880), S. 409–410 (Quelle).
[[| bei Wikisource]]
Johann Valentin Hildenbrand in der Wikipedia
Johann Valentin Hildenbrand in Wikidata
GND-Nummer 120427982
Datensatz, Rohdaten, Werke, Deutsche Biographie, weitere Angebote
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Kopiervorlage  
* {{ADB|12|409|410|Hildenbrand, Johann Valentin Edler von|August Hirsch|ADB:Hildenbrand, Johann Valentin Edler von}}    

{{Normdaten|TYP=p|GND=120427982}}    

Hildenbrand: Johann Valentin, Edler v. H., Arzt, ist den 8. April 1763 in Wien geboren. Er hatte unter Stoll Medicin studirt, war im Jahre 1784 promovirt worden, bekleidete kurze Zeit das Physikat in Waidhofen a. d. Thaya und folgte dann dem Grafen Maiszek als Leibarzt nach Polen, wo seine practischen Leistungen so allgemeine Anerkennung fanden, daß er vom Könige Stanislaus im Jahre 1787 zum Hofrathe ernannt wurde. – Im Jahre 1793 folgte er einem Rufe als Prof. ord. der Medicin an der Universität zu Lemberg, in gleicher Eigenschaft siedelte er nach Vereinigung dieser Universität mit der zu Krakau hieher über, aber schon im folgenden Jahre erhielt er einen Ruf als Professor der Klinik nach Wien, 1813 wurde er zum Director des allgemeinen Krankenhauses daselbst, 1814 zum nieder-österreichischen Regierungsrathe ernannt und in diesen Stellungen ist er bis zu seinem am 31. Mai 1818 in Folge eines Schlagflusses erfolgten Tode verblieben. – H. erfreute sich eines großen Rufes als practischer Arzt und Lehrer, auch hat er sich um die Verwaltung des Sanitätswesens in Oesterreich verdient gemacht, seine wissenschaftliche Bedeutung aber reichte nicht dazu aus, den bereits erloschenen Glanz der alten Wiener Schule wieder aufzufrischen und so nehmen auch seine wissenschaftlichen Producte (ein vollständiges Verzeichniß derselben findet sich in Engelmanns Biblioth. med.-chir. 1848, S. 250) keine hervorragende Stelle in der medicinischen Litteratur ein; am meisten geschätzt ist seine Schrift „über den ansteckenden Typhus“ 1810 (2. Aufl. 1815), die eine vortreffliche Monographie dieser Krankheit bildet und mit zu den besten Arbeiten über dieselbe zählt. – Sein großes Werk über die Fieberkrankheiten „Institutiones practico-medicae pyretologiam complectentes“ in 4 Bänden, von welchem nur der erste Band von ihm (1817) veröffentlicht erschien, [410] wurde später (1821–25, in 2. Aufl. 1832–33) von seinem Sohne Franz Xaver v. H. herausgegeben, der, 1789 in Polen geboren, im Jahre 1812 in Wien den Doctorgrad erlangt hatte, zuerst den Lehrstuhl der med. Klinik und das Directorat des Krankenhauses in Pavia inne hatte, später in gleicher Eigenschaft nach Wien berufen wurde und hier 1849 gestorben ist.

Ein Verzeichniß der selbständigen, übrigens wenig bedeutenden med. Schriften des Sohnes v. H. findet sich in Callisen, med. Schriftsteller-Lexicon VIII, S. 501 und XXVIII, S. 529.