ADB:Hietzinger, Carl Bernhard Freiherr von
[393] königl. geographischen Gesellschaft in Wien veranlaßte. Das Werk bleibt, obwol seither wegen Auflösung der Militär-Grenze als praktisches Handbuch nicht mehr zu benutzen, immer eine wahre Fundgrube geographischen Wissens und eine bleibende Quelle für das Verständniß des Institutes, welches 300 Jahre lang seinen Zweck glänzend erfüllt hat, und nur mit diesem selbst sein Ende fand. H. stieg in der militärischen Administration, in welcher er 1845 die Herabsetzung der 14jährigen Dienstzeit auf 8 Jahre bewirkte, von Stufe zu Stufe, wurde Staats- und Geheimrath, als solcher 1859, mit dem Stephans- und Leopoldsorden geschmückt, in den Ruhestand versetzt und starb am 26. März 1864 zu Wien.
Hietzinger: Karl Bernhard Frhr. v. H., Statistiker, geb. am 3. Nov. 1786 in Czernowitz, Sohn eines Justizbeamten, begann seine Laufbahn im Auditoriate, kam in die Militär-Grenze, deren geo- und ethnographische, culturelle und politisch administrative Eigenthümlichkeiten sein ganzes Interesse fesselten. So entstand das große Werk „Statistik der österreichischen Militär-Grenze“ in 3 Bden. (1817–23), welches die Aufmerksamkeit aller Geographen der Welt auf den begabten Verfasser lenkte, noch 1850 seine Einladung zum Londoner statistischen Congreß und 1860 seine Wahl zum ersten Präsidenten der kaiserl.- Wiener Zeitung Nr. 95, 1864. Oesterr. Ehrenhalle, II. 1864, S. 20. v. Wurzbach, Biogr. Lex., IX. Bd. S. 17. Mittheil. der k. k. geogr. Ges. 1861, S. 1 u. 1864, S. 85.