ADB:Heusser-Schweizer, Meta
Albert Knapp in Stuttgart war auf sie aufmerksam gemacht worden und ließ zuerst in seiner „Christoterpe“ verschiedene Lieder von ihr drucken, veranlaßte sie aber im Jahre 1858 zur Herausgabe eines eigenen Bändchens, dem später das zweite folgte. [340] Ein Theil ihrer Gedichte ist in das Englische übersetzt worden. Alle ihre Lieder, die in verschiedene Abschnitte eingetheilt sind (Naturanschauungen, Inneres Leben etc.), athmen den Geist einer innigen Frömmigkeit, aus der Tiefe des Herzens fließend und darum auch in die Tiefe des Herzens dringend, basirend auf dem Grunde des biblischen Christenthums, hinzielend vom Wüstenstaub der Erde auf die selige Ewigkeit, fernbleibend vor jeder im schlimmen Sinne pietistischen Extravaganz, hervorfließend aus einem kindlichen, in Gott seligen Gemüthe. So einfach wie ihre Lieder war auch ihr Leben. In derselben Gemeinde Hirzel, in der sie aufgewachsen, verehelichte sie sich 1821 mit dem Arzte Dr. Heußer, und hat auch dort als glückliche Mutter und Großmutter am 2. Januar 1876 ihr Ende gefunden im Glauben an Den, dem sie ihr Leben und ihre Lieder geweiht.
Heußer-Schweizer: Meta H.-Sch. nimmt unter den Dichterinnen geistlicher Lieder eine der ersten Stellen ein. Geb. den 6. April 1797 als Tochter des Pfarrers Schweizer in Hirzel bei Horgen, Kanton Zürich, wuchs sie ganz in der Verborgenheit auf, nahm aber schon frühe mit Lebhaftigkeit die Eindrücke theils einer tiefreligiösen Umgebung, theils der großartigen Gebirgswelt ihres Heimathlandes von der sie einen schönen Theil vom Heimathhaus überschauen konnte, in sich auf. Ihr Talent für die Poesie bildete sich ganz ohne äußere Hülfsmittel aus; sie hat keine andere Schule als die Dorfschule besucht und nebenbei nur noch im Umgang mit dem Vater sich mancherlei Kenntnisse angeeignet. Später machte sie sich aus eigenem Antrieb mit den Werken unserer Classiker bekannt und schwärmte bald für die schönen Formen, von denen sie keine Ahnung gehabt und in die sie sich ungemein schnell ohne jeglichen Unterricht hineinlebte. Aus der Begeisterung für das im empfänglichen Gemüth aufgenommene Geschaffene erwuchs die Begeisterung für eigenes Schaffen und daraus sind schließlich die köstlichen Blüthen hervorgegangen, die zuerst als „Lieder einer Verborgenen“ und später als „Gedichte von Meta H.-Sch.“ in die Oeffentlichkeit gedrungen sind. Der erste Band ist bereits in zweiter Auflage erschienen, und ihm ist ein zweiter Band gefolgt. Sie selbst war freilich zu bescheiden, um an eine Veröffentlichung ihrer Lieder zu denken; aber der Dichter