ADB:Herzog, Christian Gottlob
[WS 1] stehende Gymnasium zu Görlitz und widmete sich von 1806–9 in Leipzig dem Studium der Theologie und Philologie. Mit besonderem Eifer hörte er die Collegien G. Hermann’s, Christ. Dan. Beck’s, des Theologen Schott und der Philosophen Carus und Platner. Bereits 1809 übernahm er ein Lehramt an der Leipziger Bürgerschule, die unter Director Gedike (geb. 1761, † 1838) eines großen Ansehens sich erfreute, doch schon 1813 folgte er einem Rufe nach Gera, wo er an dem fürstlichen Rutheneum erst das Amt des Subconrectors, 1817 das des Conrectors, 1827 das des Professors der Beredtsamkeit und von 1840–67 das des Directors bekleidete. In den jüngeren Jahren war sein Unterricht lebendig und anregend. Durch seine Ausgaben der Commentarien Cäsars „De bello gallico“ (1824, 2. Aufl. 1831), „De bello civili“ (1834) durch Bearbeitung von Sallust’s Catilina und Jugurtha (1828 und 1840), ferner durch die kritische und erklärende Ausgabe von Quintilians X. Buche, sowie durch eine Reihe in Programmen niedergelegter „Observationes (criticae) in nonnullos veterum scriptorum locos“ hat H. bewiesen, daß er sich mit der römischen Litteratur fleißig beschäftigt hat, freilich seine Art der Bearbeitung [264] alter Schriftsteller entspricht nicht mehr den Anforderungen, wie wir sie heute zu stellen gewohnt sind. Auch eine Anzahl von Schriften, die sich auf Pädagogik beziehen, sind von ihm veröffentlicht worden.
Herzog: Christian Gottlob H., ein tüchtiger Schulmann, geb. am 19. April 1789 in Seidenberg bei Görlitz, † am 21. Juni 1868 in Gera. Von 1801–6 besuchte er das unter der Leitung des Rector Christian August Schwarze- Man vgl. Herm. Weißenborn in dem Geraer Programm 1869.
Anmerkungen (Wikisource)
- ↑ Christian August Schwarze (1755–1809), deutscher Pädagoge; seit 1785 Konrektor, ab 1803 Rektor des Gymnasiums in Görlitz.