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Artikel „Herluca“ von Wilhelm Wattenbach in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 12 (1880), S. 120, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Herluca&oldid=- (Version vom 26. Dezember 2024, 19:45 Uhr UTC)
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Herluca, in der zweiten Hälfte des 11. Jahrhunderts in Schwaben geboren, wurde, als sie heranwuchs, durch wiederholte schwere Erkrankung der Weltlust entfremdet, und widmete sich unter dem Schutz der Pfalzgräfin Adelheid (von Dillingen) Werken der Wohlthätigkeit. Ihre Neigung zur Askese wurde befördert durch den Abt Wilhelm von Hirschau und dessen Jünger Dietger. Sie begab sich, um ungehindert ihrer kirchlichen Neigung folgen zu können, nach Epfach am Lech, wo sie mit einer frommen Frau Douda 36 Jahre zubrachte, in gelegentlichem Verkehr mit den eifrigen Bischöfen und Klerikern, welche vor Heinrichs IV. Anhängern flüchteten. Dazu gehörte der Regensburger Priester Paulus, welcher in Bernried Mönch wurde; durch einen Bauernaufstand vertrieben, flüchtete auch sie nach Bernried, wo sie den Rest ihres Lebens zubrachte und gegen 1150 gestorben ist. Paulus war von ihren Visionen und Wundern überzeugt, und beschrieb ihr Leben, aber er hat sein Werk entweder nicht vollendet oder der letzte Theil ist verloren. Auch so gewährt es einen Einblick in die enthusiastische Kirchlichkeit dieser Kreise. Ihren einst vorhandenen Briefwechsel mit der Nonne Diemud von Wessobrunn suchten schon die Gebr. Pez vergeblich. Sie wird heilig genannt, ist aber nicht canonisirt.

Vgl. die von G. Henschen herausgegebene Vita, Acta SS. Apr. II. 552-54.