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Artikel „Heriman“ von Alfred Woltmann in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 12 (1880), S. 113, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Heriman&oldid=- (Version vom 21. November 2024, 19:52 Uhr UTC)
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Heriman, Mönch des Klosters Helmershausen an der Diemel im Sprengel von Paderborn, Schreiber, vielleicht auch Illuminator, in der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts. Er verdient Erwähnung, weil er durch das Widmungsgedicht als der Urheber eines der prächtigsten Codices der Zeit beglaubigt ist, des Evangeliariums Heinrichs des Löwen, früher in der Bibliothek des Metropolitancapitels in Prag, jetzt im Besitz der hannöverschen Königsfamilie. Die Bilder bestehen in reicher Umrahmung der Canones, den Evangelistengestalten und zahlreichen erzählenden Darstellungen aus der biblischen Geschichte etc., namentlich aber aus zwei Dedicationsblättern, auf denen Heinrich und seine Gemahlin Mathilde erscheinen, das zweite Mal von Christus die Krone des Lebens empfangend. Die Malereien sind keine Dilettantenarbeit, sondern die Leistung einer ausgebildeten künstlerischen Kraft, gleichmäßig und sorgfältig in modellirender Guaschmalerei ausgeführt, in der Composition klar und selbständig, im Stil streng und edel, und werden von keiner anderen verwandten Arbeit aus der romanischen Periode übertroffen.

Ausführliches bei Ambros, Der Dom zu Prag, 1858, S. 293; F. Culemann, Neue Hannover’sche Zeitung, 1861, Nr. 222. 224.