ADB:Helye, Helias
Ulrich Gering, Magister der freien Künste, welcher später nach Paris an die Sorbonne gerufen wurde, und es ist nicht unwahrscheinlich, daß der letztere hauptsächlich den Chorherrn E. die Kunst des Buchdruckens lehrte. Außer diesem ersten Drucke sind noch vier Werke bekannt, von welchen mit aller Sicherheit angenommen werden kann, daß sie von E. Helye gedruckt worden sind. Er starb am 20. März 1475. Nach seinem Tode scheint die Buchdruckerei aufgehört zu haben.
Elia, Elias oder Helias Helye, aus dem Geschlechte derer v. Lauffen, wurde im J. 1425 als Chorherr in dem St. Michaelsstifte zu Beromünster im Canton Aargau aufgenommen, nachdem er eine Universität besucht hatte, als Magister der freien Künste entlassen wurde. Wo und wann er geboren, war nicht zu ermitteln. Durch ihn wurde dem Stifte eine willkommene Kraft gewonnen, da er des geistlichen und weltlichen Rechtes genau kundig war. Er nützte daher sehr, da er mit großem Geschick einen Rechtsstreit führte, in den mehrere Jahre hindurch das Stift mit dem Johanniterhause zu Hohenrain verwickelt war, und diente er in diesem Streite dem geistlichen Gerichte als Syndicus des Stifts Münster. Im J. 1470 legte er im Stifte Beromünster eine Buchdruckerei an und druckte den „Mammotrepton“ in demselben Jahre. Dieses Buch hat Marchesini zum Verfasser und war ein sehr beliebtes Wörterbuch über die schwierigen Ausdrücke der Bibel, zugleich das erste in der Schweiz gedruckte Buch. Er hatte zwei Gehülfen, welche ihn im Bücherdrucken unterstützten: Johann Dörflinger von Winterthur, ein Vetter von Helye und Capellan beim Stifte, und- Vgl. J. L. Aebi, Die Buchdruckerei zu Beromünster im 15. Jahrhundert. Einsiedeln 1870. (Wegelin), Die Buchdruckereien der Schweiz. St. Gallen 1836. Falkenstein, Geschichte der Buchdruckerkunst S. 268 etc.