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Artikel „Helfer, Johann Wilhelm“ von Heinrich Wilhelm Reichardt in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 11 (1880), S. 687, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Helfer,_Johann_Wilhelm&oldid=- (Version vom 23. Dezember 2024, 11:34 Uhr UTC)
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Helfer: Johann Wilhelm H., Naturforscher und Reisender, geb. den 5. Februar 1810 zu Prag, gest. den 30. Januar 1840 auf den Andamanen-Inseln. H. absolvirte das Gymnasium in seiner Vaterstadt, studirte in Prag, Wien, Pavia Medicin und wurde 1832 zum Doctor promovirt. Um ferne Länder kennen zu lernen, unternahm er im April 1835 von seiner Gemahlin (Pauline Baronesse Desgranges, späteren Gräfin Nostitz) begleitet eine Orientreise, machte die von Colonel (später Admiral) Chesney geleitete Euphrat-Expedition mit (März bis Juni 1836), trat dann in die Dienste der ostindischen Compagnie, durchforschte in ihrem Auftrage die Halbinsel Malacca, namentlich die Tenasserim-Provinzen, den Mergui-Archipel und fand, kaum 30 Jahre alt, auf den Andamanen-Inseln durch den vergifteten Pfeil eines Wilden den Tod. Helfers reiche naturhistorische Sammlungen gelangten theils in den Besitz der ostindischen Compagnie, theils an das böhmische Museum. Sein frühes Ende machte es ihm leider unmöglich, die Resultate seiner Forschungen zu veröffentlichen. Helfers Reisen schilderte sehr anziehend seine ihn begleitende ungewöhnlich muthige und charakterstarke Gattin. Graf A. Marschall sammelte Helfers an die ostindische Compagnie gerichtete Rapporte und gab sie heraus.

Wurzbach, Biograph. Lexik. VII. 247. – Graf A. Marschall, Helfers Schriften über die Tenasserim-Provinzen, den Mergui-Archipel und die Andamanen. – Gräfin Pauline Nostitz, J. W. Helfers Reisen in Vorderasien und Indien.