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Artikel „Held, Johann Christoph“ von H. in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 11 (1880), S. 680–681, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Held,_Johann_Christoph&oldid=- (Version vom 24. April 2024, 00:06 Uhr UTC)
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Held: Johann Christoph H., Philolog und Schulmann, geb. am 21. Decbr. 1791 zu Nürnberg, gest. am 21. März 1873 zu Bayreuth. Nachdem er 1809 das Gymnasium in seiner Vaterstadt absolvirt hatte, widmete er sich vier Jahre lang auf den Universitäten Heidelberg, Erlangen und Leipzig dem Studium der Philologie und begab sich nach Beendigung der Universitätstudien, um eine Hofmeisterstelle anzutreten, nach München, wo Friedr. Thiersch einen mächtigen Einfluß auf ihn ausübte. In dessen Acta Philologorum Monacensium erschien auch (1815 und 16) seine erste gelehrte Arbeit: „Annotationes in Plutarchi vitam Alexandri M.“ Schon im J. 1815 wurde H. zum Lehrer am Gymnasium zu Bayreuth ernannt, welcher Anstalt er von da an ununterbrochen, seit 1835 als Rector, angehört hat, bis er 1867 in den wohlverdienten Ruhestand trat. Unter dem schwachen Rector Degen (1811–1821) war die Disciplin des Bayreuther Gymnasiums tief gesunken und ein burschikoses Wesen unter den Schülern mit allen sonstigen Auswüchsen eingerissen. Zur Anbahnung besserer Zustände stand H. dem Nachfolger Degen’s, dem trefflichen Gabler, treu zur Seite, da es ihm durch seine anziehende Lehrgabe und den sittlichen Ernst seines Charakters bald gelungen war, einen heilsamen Einfluß auf die Jugend zu entwickeln. Als Rector vollendete er trotz mancher Hemmnisse das Werk der Regeneration und verschaffte seinem Gymnasium einen so glänzenden Ruf, daß es als eine Musteranstalt und sein Leiter als das Ideal eines tüchtigen [681] Schulmannes betrachtet wurde. Aber nicht blos auf dem praktischen Gebiete der Erziehung und des Unterrichts hat sich H. hohe Verdienste erworben, sondern auch durch eine Reihe trefflicher philologischer Arbeiten, die wir in chronologischer Folge aufführen: „Caesaris commentarii de bello civili, mit Anmerkungen“, 1832 (4. Ausgabe 1857); „Observationes miscellae in Plinii Panegyricum“, 1824; „Caesaris c. de bello gallico“, 1825 (4. Ausg. 1851); „Plutarchi vitae Aemilii Pauli et Timoleontis mit ausführlichem Commentar. Prolegomena in Plutarchi vitam Timoleontis“, 4 Programme, 1832–1841; „Platonis dialogi selecti (IV) in usum scholarum“, 1838–1846; „Pädagogische Bilder aus den Gedichten des Horatius“, 1839; „Ueber den Charakter Kreons in der Antigone des Sophokles“, 1842; „Bemerkungen zur Charakteristik des Chors in der Antigone“[WS 1], 1847; „Lexikalische Uebungen zu Cicero’s Büchern über die Pflichten“, 1858; „Emendationes Sophocleae (Festschrift zum Jubiläum von Fr. Thiersch)“, 1858; „Bemerkungen über den Chor in der Elektra des Sophokles“, 1861. Als einsichtsvollen und warmfühlenden Pädagogen bewährte sich H. in dem „Briefwechsel zwischen dem Vater eines Schülers und dem Rector eines Gymnasiums“, 2 Programme 1851 und 1855 und in seinen „Schulreden“, zwei Sammlungen 1853 und 1866. Eine Frucht einer im Herbst 1830 nach Paris unternommenen Reise waren die an seine Gattin gerichteten „Briefe aus Paris“ (Sulzbach 1831), in denen er sich als einen feinen Beobachter und trefflichen Beurtheiler, besonders auch über musikalische Zustände kundgab. Denn auch auf dem Gebiete der Musik war H. einheimisch und schrieb nebst einigen 4stimmigen Liedern eine Reihe von Aufsätzen über musikalische Gegenstände, die in verschiedenen Zeitschriften erschienen sind.

Dr. Johann Christoph von Held, ein Lebensbild von Karl Fries. 3 Programme des Bayreuther Gymnasiums, 1874–1876. 4°.
H.


Anmerkungen (Wikisource)

  1. Vorlage: öffnendes Anführungszeichen fehlt