Empfohlene Zitierweise:

Artikel „Heidenreich, Karl“ von Christian Johnen in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 50 (1905), S. 127–128, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Heidenreich,_Karl&oldid=- (Version vom 5. November 2024, 14:24 Uhr UTC)
Allgemeine Deutsche Biographie
>>>enthalten in<<<
[[ADB:{{{VERWEIS}}}|{{{VERWEIS}}}]]
<<<Vorheriger
Heidenhain, Rudolf
Band 50 (1905), S. 127–128 (Quelle).
[[| bei Wikisource]]
Kein Wikipedia-Artikel
(Stand April 2014, suchen)
Karl Heidenreich in Wikidata
GND-Nummer 135689260
Datensatz, Rohdaten, Werke, Deutsche Biographie, weitere Angebote
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Kopiervorlage  
* {{ADB|50|127|128|Heidenreich, Karl|Christian Johnen|ADB:Heidenreich, Karl}}    

{{Normdaten|TYP=p|GND=135689260}}    

Heidenreich: Karl Louis Adolf H., geboren am 26. December 1821 zu Berlin, † daselbst am 17. November 1891, Vorsteher des stenographischen Büreaus des preußischen Abgeordnetenhauses. – Nach dem Besuche der Berliner Gewerbeschule trat er als Gehülfe in die Buchhandlung seines Vaters ein. Er erlernte die Stenographie in einem Cursus, den W. Stolze für Beamte des Berliner Magistrates eingerichtet hatte und gehörte zu den ersten preußischen Stenographen im Büreau des ersten Vereinigten Landtages in Berlin im J. 1847 und in der preußischen Nationalversammlung vom J. 1848. Seitdem ist er bei allen preußischen Parlamenten als Stenograph thätig gewesen, im deutschen Unionsparlamente zu Erfurt im J. 1850 wie im preußischen Abgeordnetenhause; auch bei anderen Parlamenten, z. B. in dem Weimarer Landtage, im siebenbürgischen Landtage zu Hermannstadt und im livländischen Landtage zu Riga wurde er zugezogen. Daneben übte er noch Privatpraxis aus, so daß er lange Zeit einer der beschäftigtsten stenographischen Praktiker war. Er vertrat auch mehrmals Stolze in den stenographischen Cursen des preußischen [128] Abgeordnetenhauses und wurde am 29. Januar 1867 Stolze’s Nachfolger in dem Amte eines ersten Vorstehers des Stenographischen Büreaus im preußischen Abgeordnetenhause und eines Leiters des amtlichen stenographischen Unterrichts im Büreau des Abgeordnetenhauses[WS 1]. Daneben wirkte er auch für die Verbreitung und Fortbildung der Stolze’schen Stenographie. Er bekleidete nach einander alle Vorstandsämter im Stenographischen Verein zu Berlin und war längere Zeit dessen erster Vorsitzender. Als solcher war er eifrig für die Begründung des Verbandes Stolze’scher Stenographenvereine bemüht, dem er auch später ständig sein Interesse bewahrte. So nahm er an dem Kölner Stenographentage als Vertreter der Stolze’schen Prüfungscommission teil und ermöglichte durch sein Entgegenkommen die Neuregelung des Verbandees. In die „Stenographische Prüfungscommission“, der neben der Prüfung von Stenographielehrern die Fortbildung der Stolze’schen Stenographie oblag, wurde er am 5. Juli 1854 hinzugewählt. An der Systemänderung von 1872 hatte H. hervorragenden Antheil; namentlich hat er durch eine umfangreiche Auszählung der Verhandlungen des Zollparlamentes von 1869 die Anschauungen über die Sigellehre wesentlich geklärt. Auch die Kürzungsart runder Zahlen im Simmerlein’schen Kürzungsverfahren rührt von ihm her.

Lebensbeschreibung mit Bild im Magazin für Stenographie 1891, Nr. 24, S. 374 (verfaßt von Max Bäckler). – Mertens, Deutscher Stenographenkalender, 7. Jahrg. f. 1897, S.152. – Kädings Stolze-Bibliothek (vgl. Index).


Anmerkungen (Wikisource)

  1. Vorlage: Abgeordetenhauses