Empfohlene Zitierweise:

Artikel „Heidemann, Karl Julius“ von Otto Schell in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 50 (1905), S. 121–122, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Heidemann,_Karl_Julius&oldid=- (Version vom 19. April 2024, 22:07 Uhr UTC)
Allgemeine Deutsche Biographie
>>>enthalten in<<<
[[ADB:{{{VERWEIS}}}|{{{VERWEIS}}}]]
<<<Vorheriger
Hehn, Victor
Nächster>>>
Heidenhain, Rudolf
Band 50 (1905), S. 121–122 (Quelle).
[[| bei Wikisource]]
Kein Wikipedia-Artikel
(Stand April 2014, suchen)
Karl Julius Heidemann in Wikidata
GND-Nummer 135689244
Datensatz, Rohdaten, Werke, Deutsche Biographie, weitere Angebote
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Kopiervorlage  
* {{ADB|50|121|122|Heidemann, Karl Julius|Otto Schell|ADB:Heidemann, Karl Julius}}    

{{Normdaten|TYP=p|GND=135689244}}    

Heidemann: Karl Julius H., geb. am 11. Juli 1818 zu Tecklenburg in Westfalen, empfing seinen ersten Unterricht auf der Rectoratsschule seiner Vaterstadt und besuchte dann das Gymnasium Andreanum zu Hildesheim, welches er 1839 verließ, um sich dem Studium der Theologie und Philologie in Halle zuzuwenden. Nach erlangter unbedingter facultas docendi kam er als Probecandidat an das Gymnasium in Herford, war von 1844–1848 ordentlicher Lehrer am Gymnasium in Essen, wurde am 1. Mai des letztgenannten Jahres ordentlicher Lehrer, am 2. Juli 1851 vierter und 1865 erster Oberlehrer am Gymnasium zu Wesel. Ostern 1868 kam er wiederum an das Gymnasium zu Essen, wurde hier am 22. Februar 1877 durch den Titel Professor ausgezeichnet und trat am 1. October 1887 nach 44jähriger Lehrthätigkeit in den Ruhestand. Seine Verdienste wurden durch Verleihung des Roten Adlerordens 4. Classe anerkannt. H. war mit regstem Eifer bemüht, den ihm anvertrauten Schülern Liebe zum Vaterlande und zum Herrscherhause einzuflößen, war aber gleichzeitig bestrebt, mit der That seine [122] patriotische Gesinnung zu beweisen; so machte er im Jahre 1849 als Landwehrofficier den Feldzug gegen Dänemark mit und betheiligte sich 1850 an dem Zuge gegen Hessen. Auch der große Krieg gegen Frankreich 1870–71 sah H. wieder als Freiwilligen unter den Fahnen und zwar als Officier in dem zur Küstenvertheidigung an der Nordsee verwandten Essener Landwehrbataillon. Seine wissenschaftlichen Bestrebungen wandten sich in erster Linie dem Studium der niederrheinischen Geschichte zu. Einige Jahre war er Vorsitzender des Historischen Vereins für Stadt und Stift Essen. In den Archiven der Städte Wesel und Essen hat H. eingehend gearbeitet und wurde zuletzt Archivar der Stadt Essen. Trotz einer schweren Halskrankheit war er bis in seine letzten Lebenstage mit der Ordnung der reichhaltigen Archivalien Essens beschäftigt. Als Frucht dieser Arbeiten darf ein von ihm zusammengestelltes, umfangreiches Urkundenbuch der Stadt Essen betrachtet werden, welches er einige Wochen vor seinem am 5. Juni 1888 erfolgten Tode dem Oberbürgermeister Zweigert als dem Vertreter der Stadt als Geschenk für das städtische Archiv überreichte. Andere Arbeiten zur Geschichte Wesels und Essen ließ H. in den Programm-Abhandlungen der betreffenden Gymnasien, in der Zeitschrift des Bergischen Geschichtsvereins und in den Beiträgen zur Geschichte von Stadt und Stift Essen erscheinen (m. vergl. Zeitschrift des Bergischen Geschichtsvereins XXIV, 151).

Nach den eigenen Aufzeichnungen Heidemann’s im Vereinsalbum des Bergischen Geschichtsvereins, einem Nekrologe von Dr. Grossens in der Rheinisch-Westfälischen Zeitung und dem Nekrolog in der Zeitschrift des Bergischen Geschichtsvereins XXIV, 150 f.