ADB:Heideloff, Karl Alexander von

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Artikel „Heideloff, Karl Alexander von“ von Joseph Eduard Wessely in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 11 (1880), S. 299–300, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Heideloff,_Karl_Alexander_von&oldid=- (Version vom 10. Oktober 2024, 12:07 Uhr UTC)
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Heideloff: Karl Alexander v. H., Maler und Architekt, geboren in Stuttgart am 2. Februar 1788, gestorben zu Haßfurt am 28. September 1865. Die Familie H. hatte viele Künstler hervorgebracht. Der Stammvater Franz Joseph v. H., geboren zu Hannover 1676, gestorben zu Mainz 1772, war Maler und Bildhauer, der zuerst für den Kurfürsten Georg (späteren König von England) beschäftigt war, sich dann in Holland aufhielt und schließlich eine reiche Thätigkeit für die Abtei Werden, für die Kurfürsten Johann Wilhelm von der Pfalz und Clemens August von Cöln entwickelte. Sein Enkel Victor Peter v. H., [300] geboren zu Stuttgart 1757, gestorben 1816, war Theatermaler in seiner Vaterstadt, nachdem er 1782–1787 sich in Italien und dann 7 Jahre in Paris aufgehalten hatte. Er hat sich das Verdienst erworben, dem baroken Stil entgegengearbeitet, und eine vernünftigere Kunstform eingeführt zu haben. Karl Alexander v. H. ist des Letzteren Sohn; er war Karlschüler und in der Kunst von seinem Vater und Dannecker unterwiesen. Neben der Malerei widmete er sich ausschließlich der Baukunst und nachdem er eine Zeit lang auf der Feste Koburg beschäftigt war, wo nach seinem Entwurfe der Rittersaal gebaut wurde, kam er 1818 nach Nürnberg, wo ihn eine reiche Thätigkeit bis zu seinem Tode fesselte. Es fielen in diese Zeit viele und großartige Restaurationen alter Bauwerke, dabei er betheiligt war. So ist die Restauration des Bamberger Domes, im Auftrage des Königs Ludwig, ganz sein Werk. Von seinen weiteren Arbeiten nennen wir den Dürerbrunnen, den Altar in St. Sebald, das Portal der Frauenkirche und Plattner’s Haus in Nürnberg, das Denkmal des Dichters Uz in Anspach und das Grabmal des letzten Bamberger Fürstbischofs v. Fechenbach. Er unternahm 1824–1826 eine Kunstreise durch Deutschland, die Niederlande und Normandie, um seine Studien zu bereichern. Das Streben seines ganzen Lebens ging dahin, in der Baukunst den alten deutschen Stil wieder zu erwecken und wie er diesen in seinen Werken zur äußeren Erscheinung brachte, so griff er auch zur Feder, um in verschiedenen Werken Nachfolger seines Strebens zu erwecken. So gab er mehrere in das Baufach einschlagende Werke heraus. Zu seinen geschätztesten Arbeiten auf diesem Gebiete gehören: „Ornamentik des Mittelalters“, Nürnb. 1836–1852 und „Baudenkmäler aus Schwaben“. Auch viele Zeichnungen für Decorationen und Theatercostüme hat er hinterlassen, so wie er sich auch mit der Radirnadel versuchte. In Nürnberg war er 1822–1854 Professor an der polytechnischen Schule. Seine letzte Arbeit war die Restaurirung der Ritterkapelle in Haßfurt, wo ihn der Tod überraschte.