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Artikel „Harrer, Hugo“ von Rudolf Bergau in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 10 (1879), S. 640, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Harrer,_Hugo&oldid=- (Version vom 25. November 2024, 13:11 Uhr UTC)
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Harrer: Hugo H., Maler, geboren 1836 zu Hirschberg in Schlesien, sollte Architekt werden, ging jedoch bald zur Malerei über und wurde ein tüchtiger Maler, ohne jemals eine Kunstakademie besucht oder in dem Atelier eines Meisters dauernd gearbeitet zu haben, lediglich durch eigenes Studium, sorgfältigste Beobachtung der Natur und durch Besuche in den Ateliers seiner Freunde. Seine ersten Bilder malte er in Nürnberg, dessen malerische Architektur ihn im höchsten Grade anregte. Dann zog er nach München, wo die damals neue und Epoche machende realistische Malweise C. Piloty’s ihn fesselte. Im J. 1862 ging er eines Brustleidens wegen nach Rom. Seine ersten dort nach der Natur gemalten Studien erregten wegen ihrer großen Wahrheit und Treue Ansehen. H. schloß sich in Rom bald enge an L. Passini an und arbeitete sehr fleißig, malte meist Architekturbilder mit Staffage, aber auch kleine Genrebildchen. Nach einem zweijährigen Aufenthalt in Düsseldorf zog er wieder nach Rom, machte von dort aus fleißige Ausflüge um Studien zu sammeln und schickte jährlich mehrere größere Gemälde zu den deutschen Kunstausstellungen. Er starb am 8. December 1876. H. war durch und durch moderner Realist, stets bemüht, die Gegenstände genau so darzustellen, wie er sie sah. Auf die Art der malerischen Darstellung legte er großes Gewicht. Als Motive für seine Bilder wählte er mit Vorliebe die malerischen Winkel in verfallenen Ruinen.

Nach mündlichen Mittheilungen des Künstlers.