ADB:Hardenberg, Christian Ludwig von

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Artikel „Hardenberg, Christian Ludwig von“ von Bernhard von Poten in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 13 (1881), S. 492–493, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Hardenberg,_Christian_Ludwig_von&oldid=- (Version vom 18. April 2024, 23:19 Uhr UTC)
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Hardenberg *): Christian Ludwig v. H., hannoverscher Feldmarschall, geb. am 3. November 1700 zu Nörten, machte seine erste Schule in dem damals hochangesehenen sardinischen Kriegsdienste, trat dann in den seines engeren Vaterlandes, wohnte dem Rheinfeldzuge von 1734/35 bei, focht, zuletzt an der Spitze des Infanterieregiments Garde, im österreichischen Erbfolgekriege in den Niederlanden und war bei Beginn der Feindseligkeiten des siebenjährigen Krieges im nordwestlichen Deutschland Generalmajor. Hier finden wir ihn zuerst an der Spitze von sieben Grenadierbataillonen, mit deren vier er bei Hastenbeck, im Gehölze zwischen der Ohmsburg und der großen Batterie aufgestellt, den Angriffen der Franzosen tapferen Widerstand entgegensetzte; bei dem darauf folgenden Rückzuge befand er sich mit seinen Grenadieren bei der Arrieregarde und, als zu Ende 1757 der Kampf von neuem begann, belagerte er Harburg, bombardirte die Festung und gewann sie am letzten Tage des Jahres durch Capitulation. Im nächsten Feldzuge war seine hervorragendste Leistung die Behauptung von Düsseldorf, als Chevert dort Ende Juni den Rhein überschreiten wollte; mit großem Geschick erfaßte er dann Anfang Juli den richtigen Augenblick zur Räumung der Stadt und führte seine Truppen nach Lippstadt. Das Commando dieses wichtigen Postens behielt er nun, in seiner Thätigkeit durch den Herzog Ferdinand von Braunschweig sehr anerkannt, mit kurzen Unterbrechungen bis zum J. 1760, ward auch später meist bei der „kleinen Armee“ in Westfalen verwendet, befehligte im Winter 1761/62 den die Winterquartiere sichernden Kordon an der Diemel, übernahm an dem unglücklichen Tage von Nauheim oder Johannisberg (30. August 1762), als der Erbprinz von Braunschweig verwundet war, das Commando und bewerkstelligte einen geordneten Rückzug. 1776 wurde er commandirender General der gesammten Truppen, als welcher er am 26. Novbr. 1781 zu Hannover starb. Bei Ueberführung seiner Leiche in das Erbbegräbniß im Göttingenschen führte auf der letzten Strecke der damalige Fähnrich im Estorff’schen Dragonerregiment Scharnhorst die Eskorte. H. war der Vater des Staatskanzlers Fürst H.

[493] J. Wolf, Geschichte des Geschlechts v. H., II. 200, Göttingen 1823. – L. v. Sichart, Geschichte der königlich hannoverschen Armee, III, Hannover 1870.

[492] *) Zu Bd. X, S. 560. Wir geben hier als Nachträge zum H noch einige Artikel, welche uns theils durch unglückliche Zufälle verspätet zukamen, theils übersehen waren. Held’s beklagenswerthes Ende trat erst nach dem Druck der betreffenden Partie unseres Werkes ein.