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Artikel „Hafen, Joh. Baptist“ von Franz Xaver von Linsenmann in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 10 (1879), S. 316, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Hafen,_Johann_Baptist&oldid=- (Version vom 4. November 2024, 23:18 Uhr UTC)
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Hafen: Joh. Baptist H., katholischer Geistlicher und theologischer Schriftsteller, ist geboren am 12. Juni 1807 im würtembergischen Dorfe Schörzingen am Fuße des Heubergs. Er studirte Theologie in Tübingen, wurde 1834 in Rottenburg zum Priester geweiht und in der Seelsorge verwendet, später als Präceptor an der Lateinschule in Buchau (1837) und Saulgau (1841) angestellt, 1851 Pfarrer zu Gattnau am Bodensee, wo er am 27. Juni 1870 starb. – Litterarisch machte er sich zuerst bekannt durch das Schriftchen: „Möhler und Wessenberg, oder Strengkirchlichkeit und Liberalismus in der katholischen Kirche“ (1842). Er nahm unverhohlen seine Stellung auf Seiten der strengeren Richtung eines Möhler gegenüber den josephinischen Reformbestrebungen, ohne jedoch den letzteren alle Berechtigung abzusprechen; ihm lag weniger an der Polemik als an einem friedlichen Ausgleich. Es lag aber in Hafen’s Natur, daß er überall weniger in die tieferen principiellen Erörterungen einging, als die praktischen Gesichtspunkte aufsuchte. Darum betrat er auch fortan das Gebiet der kirchlichen Parteicontroverse nicht mehr, sondern zog das der praktischen Seelsorge vor, gab zahlreiche Predigten und Predigtskizzen heraus, schrieb ein „Votum für die Leichenreden“ (1856) und eine Anweisung über „Behandlung der Ehesachen im Bisthum Rottenburg“ (1853. 2. Aufl. 1868). Nicht ohne Verdienst ist seine „Gattnauer Chronik, oder der Pfarrbezirk Gattnau und die nähere Umgebung im Spiegel der Geschichte“ (1854). Freilich liegt das Verdienst dieser Schrift, die er später noch durch einen poetischen „Spaziergang durch die Pfarrei Gattnau“ ergänzte, weniger in der wissenschaftlichen Forschung als in der Anregung, welche dadurch für ähnliche locale Geschichtsstudien gegeben wurde. Ein anmuthiges Genrebild aus dem Volksleben enthält sein „Heinrich Walter, der hochherzige Gastwirth. Ein Lebens- und Charakterbild“ (1870).