ADB:Haßlang, Alexander Freiherr von

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Artikel „Haßlang, Alexander Freiherr von“ von Carl von Landmann in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 11 (1880), S. 10, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Ha%C3%9Flang,_Alexander_Freiherr_von&oldid=- (Version vom 3. Dezember 2024, 18:56 Uhr UTC)
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Haßlang: Alexander Freiherr v. H., kurbaierscher und der katholischen Liga Generalwachtmeister, begann seine Laufbahn im spanischen Heere, welches er 1607 verließ, um in des Herzogs Maximilian von Baiern Dienst zu treten. Noch im gleichen Jahre als Oberst mit der Führung des zum Vollzuge der Reichsacht an der freien Stadt Donauwörth bestimmten Heerhaufens von 6000 Mann zu Fuß, 510 zu Pferd und 14 Geschützen betraut, entledigte H. sich dieses Auftrages mit großer Umsicht. Als 1609 die katholische Liga sich gebildet hatte, ward H. zum Mitgliede des besonderen Ausschusses ernannt, welchen Herzog Maximilian unter Tilly als Vorsitzenden berufen hatte, um die Maßnahmen für die allenfalls erforderliche Aufstellung eines Heeres von 15000 Mann Fußvolk und 5000 Mann Reiterei zu berathen. Schon 1611 gab der Zug gegen den Erzbischof von Salzburg, auf welchem H. die Vorhut führte, Gelegenheit, die Vortrefflichkeit der getroffenen Vorbereitungen ersehen zu lassen. Vom April 1616 an Director des Landes-Defensionswesens in Baiern, hat H. wesentliches Verdienst daran, daß Herzog Maximilian im J. 1620 mit einem wirklich tüchtigen Heere aufzutreten vermochte. Im Feldzuge dieses Jahres führte H. anfangs, nämlich auf dem Vormarsche bis Linz, die Vorhut des Heeres, von da ab befand er sich im Stabe des Herzogs. Nachdem er sich bei verschiedenen kleineren Gefechten ausgezeichnet hatte, erkrankte er indeß plötzlich so schwer, daß er auf des Herzogs Geheiß in einer Sänfte den Rückweg nach Baiern antreten mußte. Kaum hatte er sich vom Heere getrennt, gerieth er in einen Hinterhalt ungarischer Reiterei, und bald darauf am 3. November erlag er seiner Krankheit im feindlichen Lager bei Rakoniz. – H. war unvermählt geblieben; ein Neffe desselben vertrat Baiern als Abgeordneter bei den Friedensverhandlungen zu Osnabrück 1648; mit Sigmund Graf v. H. starb 1804 das alte baierische Geschlecht dieses Namens aus.

Würdinger, Militär-Almanach, München 1858. Heilmann, Kriegsgesch. von Bayern etc., München 1868.