ADB:Hörnigk, Philipp Wilhelm Freiherr von

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Artikel „Hornick, Philipp Wilhelm von“ von Karl Theodor von Inama-Sternegg in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 13 (1881), S. 157–158, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:H%C3%B6rnigk,_Philipp_Wilhelm_Freiherr_von&oldid=- (Version vom 28. März 2024, 16:59 Uhr UTC)
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Hornick: Philipp Wilhelm v. H. (auch Hörnigk und Horneck geschrieben) war der Sohn des kurmainzischen Hofraths Ludwig v. H., geb. um das Jahr 1638, kam schon frühzeitig mit seinem Vater nach Wien, studirte die Rechte in Ingolstadt, wo er 1661 die Doctorwürde erhielt, brachte dann lange Zeit in Wien zu, besuchte mit dem spanischen Franziskaner und Bischof von Croatien Christoph Rojas in politischer Mission die deutschen Höfe und trat seit ungefähr 1690 in die Dienste des Cardinals Lamberg, Fürstbischof von Passau, als dessen geheimer Rath er in den Freiherrnstand erhoben wurde, starb um das Jahr 1712. Als Publicist trat er zuerst 1682 mit der Schrift: „Hippophili Galeacii de Corneliis Francopolitae wahrer Bericht von dem alten Königreich Austrasien“ auf, in welcher er für politisches Zusammengehen der deutschen Reichsstände und gemeinsame Aufstellung einer Armee zur Bekämpfung der französischen Annexionsgelüste eintrat. Dieser folgt 1684 sein Hauptwerk: „Oesterreich über alles, wann es nur will: das ist wohlmeinender Fürschlag, wie mittelst einer wohlbestellten Landesökonomie, die kaiserlichen Erblande in kurzem über alle andern Staaten von Europa zu erheben und mehr als einiger derselben von denen anderen independent zu machen“. Das Buch, 12 mal aufgelegt, genoß großes Ansehen bei den Zeitgenossen und den nächstfolgenden Generationen und ist in der That als präcisester, abgeklärtester Ausdruck des deutschen Merkantilismus von bleibendem Werthe für die Geschichte der Nationalökonomik und in seiner umsichtigen, maßvollen und gründlichen Darlegung der Staatskräfte Oesterreichs wie der allgemeinen Bedingungen des Staats- und Volkswohls das Muster eines staatsmännisch gehaltenen wirthschaftspolitischen Programms, das auch für die Praxis der österreichischen Staatsverwaltung im 18. Jahrhundert sehr einflußreich geworden ist. In seinen Spätjahren wendete sich H. mehr geschichtlichen Ausführungen zu, wofür er sich schon in seinem „Austrasien“ für seine Zeit gut vorgebildet erwies. So in den „Historischen Anzeigen von den Privilegien des Erzhauses Oesterreich“ 1708 und in mehreren nachgelassenen Schriften zur Geschichte des Fürstbisthums Passau, welche neben einigen Referaten über passauische Staatshändel als Manuscripte in der k. Hof- und Staatsbibliothek in München verwahrt werden.

Jöcher, Gelehrtenlexikon, Suppl. (irrthümlich als Paul W. v. H.). Roscher, Gesch. d. Nat.-Oek. 289 ff. Mein Artikel über H. in den Jahrbüchern [158] für Nationalökonomie und Statistik von Conrad Bd. 2 Heft 1. Seine unter dem Präsidium des Pandektenprofessors Matthias Kautt veröffentlichte Doctordissertation „de jurisdictione in genere et de ecclesiastica et seculari S. R. J. principum - episcoporum in specie“ datirt Ingolstadt, den 20. Aug. 1661.