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Artikel „Guericke, Otto von“ von Eugen Lommel in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 10 (1879), S. 93, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Guericke,_Otto_von&oldid=- (Version vom 4. Oktober 2024, 05:41 Uhr UTC)
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Guericke: Otto v. G., wurde am 20. Nov. 1602 zu Magdeburg geboren. Nachdem er zu Leipzig, Helmstädt und Jena die Rechte, dann zu Leyden Mathematik, Geometrie und Mechanik studiert hatte, bereiste er Frankreich und England. Im J. 1627 wurde er zum Bau- und Rathsherren seiner Vaterstadt ernannt; nach der Zerstörung Magdeburgs durch Tilly im J. 1631 war er eine Zeit lang (bis 1636) in schwedischen Diensten als Oberingenieur zu Erfurt thätig. Im J. 1646 wurde er Bürgermeister von Magdeburg und brandenburgischer Rath, legte jedoch 1681 seine Aemter nieder und siedelte nach Hamburg über, woselbst er am 11. Mai 1686 starb (seine Leiche wurde später nach Magdeburg übergeführt). G. ist der Erfinder der Luftpumpe (1650), welche durch seinen Freund Caspar Schott 1657 zuerst beschrieben wurde; seinen berühmten Versuch mit den sogenannten Magdeburger Halbkugeln stellte er, vom Kurfürsten vom Mainz, Johann Philipp v. Schönborn, dazu aufgefordert, auf dem Reichstage zu Regensburg im J. 1654 zum ersten Male öffentlich an. G. erfand ferner das nach ihm benannte Manometer (1661) und construirte die erste noch unvollkommene Electrisirmaschine (ohne Conductor). Auch mit Astronomie beschäftigte er sich vielfach. Die wichtigsten seiner Beobachtungen legte er in dem schon 1663 handschriftlich vollendeten Werke „Experimenta nova, ut vocantur Magdeburgica de vacuo spatio“ (Amsterdam 1672) nieder.

Hoffmann, Otto v. Guericke, Magdeb. 1874.