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Artikel „Gottland, Peter“ von Joseph Eduard Wessely in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 9 (1879), S. 486–487, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Gottland,_Peter&oldid=- (Version vom 18. April 2024, 13:49 Uhr UTC)
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Gottland: Peter G., eigentlich Peter Rodelstet von Gotland, um 1550; deutscher Maler, Kupferstecher und vielleicht auch Formschneider. Bartsch kannte sechs Kupferstiche mit dem aus P und G gebildeten Monogramm, die er in seinem Peintre-graveur beschrieb; die Bedeutung des Monogrammes war ihm nicht klar und es war Ch. Schuchardt vorbehalten, aus Urkunden, die er in Weimar gefunden, den Künstler zu entdecken, der unter dem genannten Monogramm so lange verborgen blieb. Darnach erscheint unser Künstler, zuweilen auch Meister Peter genannt, seit 1548 als Maler in Weimar. Hier wird er 1553 zum kurfürstlichen Hofmaler des Kurfürsten Johann Friedrich, Herzogs zu Sachsen ernannt und im Ausstellungsdecret Peter G. genannt; in einem eigenhändigen Schreiben vom 8. Octbr. 1545 dagegen nennt sich der Künstler Peter Roddelstet Maler, aus Gottlandt. Schuchardt vermuthet, daß hier warscheinlich die schwedische Provinz Gothland gemeint sei. Im J. 1572 lebte der Künstler noch, das Jahr seines Todes ist unbekannt. G. ist aus Cranach’s Schule hervorgegangen und manches Bild, das jetzt dem letzteren zugeschrieben wird, dürfte unserem Künstler angehören. Von seinen Bildern wird „ein groß tuch in der Schloßkirche zu Gotha“ genannt, dann ein Bild mit der Beschneidung Christi. Auch Bildnisse, Renndecken, Fahnen, Wappen malte er, wie es seine Anstellung [487] mit sich brachte. Unter seinen Kupferstichen, die meist aus Bildnissen bestehen, ist einer bemerkenswerth, weil er ein Bild von Cranach in der Gallerie zu Gotha mit kleinen Abweichungen wiedergibt, eine symbolische Darstellung der Erlösung Christi. Ob er die vier ihm zugeschriebenen Holzschnitte mit Bildnissen sächsischer Herzoge selbst in Holz geschnitten oder nur die Zeichnung dazu geliefert habe, bleibt unentschieden.

Chr. Schuchardt in Naumann’s Archiv I, S. 86.