Empfohlene Zitierweise:

Artikel „Gotter, Ludwig Andreas“ von l. u. in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 9 (1879), S. 456, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Gotter,_Ludwig_Andreas&oldid=- (Version vom 6. Oktober 2024, 20:01 Uhr UTC)
Allgemeine Deutsche Biographie
>>>enthalten in<<<
[[ADB:{{{VERWEIS}}}|{{{VERWEIS}}}]]
Band 9 (1879), S. 456 (Quelle).
[[| bei Wikisource]]
Ludwig Andreas Gotter in der Wikipedia
Ludwig Andreas Gotter in Wikidata
GND-Nummer 116793759
Datensatz, Rohdaten, Werke, Deutsche Biographie, weitere Angebote
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Kopiervorlage  
* {{ADB|9|456|456|Gotter, Ludwig Andreas|l. u.|ADB:Gotter, Ludwig Andreas}}    

{{Normdaten|TYP=p|GND=116793759}}    

Gotter: Ludwig Andreas G., ein ziemlich fruchtbarer Liederdichter aus dem Kreise des älteren Pietismus, war am 26. Mai 1661 als Sohn des Generalsuperintendenten und Hofprediger Johann Christian G. zu Gotha geboren. Ueber seinen Lebensgang scheint nichts genaueres veröffentlicht zu sein. Im J. 1719 war er geheimer Secretär bei der Regierung in Gotha; hernach ward er Hof- und Assistenz-Rath daselbst; Wetzel (s. unten) nennt ihn später dann auch einen gothaischen Minister. Im Juni 1733 war er als fürstlicher Deputirter auf der römhildischen Conferenz und lernte dort den schon genannten Johann Caspar Wetzel, der damals Hofprediger in Römhild war, kennen. Er war verheirathet und starb am 19. Septbr. 1735. Aus seinen geistlichen Liedern, die zu den besten ihrer Zeit gehören, lernen wir ihn als einen innigen und frommen Mann kennen, dem es an poetischer Gabe nicht fehlte. In einem Briefe an Wetzel beklagt er sich darüber, daß eine Anzahl seiner Passionslieder wider seinen Willen so veröffentlicht seien, daß man ihn als Verfasser erkenne, weil die Nennung seines Namens die Erbauung hindern könne. Lieder von ihm finden sich ohne seinen Namen schon gedruckt in dem Gesangbuch, das Halle 1697 bei Schütze herauskam; hernach dann im Freylinghausen’schen Gesangbuch, doch hier schon theilweise geändert. Das Manuscript seiner Psalmenlieder ist zu Wernigerode. Mehrere seiner Lieder sind noch in den Gemeindegesangbüchern, z. B. „Womit soll ich dich wohl loben“, „Schaffet, schaffet, Menschenkinder, schaffet eure Seligkeit“. Nicht ganz selten werden ihm übrigens Lieder zugeschrieben, die nicht von ihm sind.

Vgl. Joh. Casp. Wetzel, Hymnopoeographia, Herrnstadt 1719, I, S. 370. Desselben Analecta hymnica II, 1. Gotha 1756 (das erste Stück dieses Bandes erschien schon 1753), S. 22–30. Aug. Jak. Rambach, Anthologie IV, S. 76 ff. E. E. Koch, Geschichte des Kirchenliedes, 3. Aufl. IV, S. 400 ff. – Ueber seinen Vater: Jöcher II, Sp. 1084.