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Artikel „Golius, Petrus“ von Jacob Cornelis van Slee in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 9 (1879), S. 343–344, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Golius,_Petrus&oldid=- (Version vom 26. Dezember 2024, 19:10 Uhr UTC)
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Golius: Petrus G., Bruder des Jacob G., zeichnete sich, wie dieser, durch seine Liebe für die orientalische Litteratur aus. Er war am Ende des 16. Jahrhunderts im Haag geboren und kaum achtjährig von seinen Eltern seinem Oheim Johann Hemelar anvertraut. Wiewol dieser gelehrte Antwerpener [344] Domherr den jungen G. im katholischen Glauben erzog, blieb dennoch das Verhältniß zu seinem reformirten Bruder fortdauernd ungetrübt. G. trat nachher in den Orden der Carmeliter-Barfüßer ein und zog, um seiner linguistischen Studien willen, unter dem Namen Lidwinus de Sancta Lidwina, nach dem Oriente. Nach einem mehrjährigen Aufenthalt auf dem Libanon übertrug man ihm einen Lehrstuhl für orientalische Sprachen zu Rom. Dort beschäftigte er sich mit einer Uebersetzung des bekannten Buches „De imitatione Christi“, wie auch der Heiligen Schrift ins Arabische. Schon 74 Jahre alt, griff er nochmals zum Pilgerstabe und zog als Heidenbekehrer nach der malabarischen Küste. Doch raffte der Tod ihn bald zu Suratte hinweg.

Bayle, Dict. hist. et crit. in voce Hemelar, II. p. 1423, und Glasius, Godgel. Nederl.