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Artikel „Goldenthal, Jakob“ von Adolf Brüll in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 9 (1879), S. 332, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Goldenthal,_Jakob&oldid=- (Version vom 25. Dezember 2024, 18:38 Uhr UTC)
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Goldenthal: Jakob G., Orientalist, geb. zu Brody in Galizien, gestorben als außerordentlicher Professor an der Universität in Wien im J. 1867. Seine selbständigen Arbeiten, von denen einige in den Denkschriften der Wiener Akademie veröffentlicht wurden, sind von untergeordnetem Werthe. Ein bleibendes Verdienst erwarb er sich durch die Edition mehrerer handschriftlicher Werke aus der älteren jüdischen Litteratur, wie Algazzali’s Meisan al-Amal (1839), Todrosi’s hebräische Bearbeitung des Averroes’schen Commentars zu Aristoteles’ Rhetorik (1842), „Kalonymi apologia Maimonidis“ (1845), Nissim b. Jakob’s Clavis talmudica (mit nützlichen Nachweisen, 1847), das nach Art von Dante’s Divina commedia angelegte poetische Werk des Moses Rinti (1851). Eine 1855 von ihm herausgegebene Zeitschrift „Das Morgenland“ ging, nachdem sie ein Quartal hindurch bestanden, ein. Von einigem Nutzen ist der 1845 von ihm herausgegebene Index zu dem 1826 in Hamburg erschienenen Kataloge der Oppenheimer’schen Bibliothek. G. war auch ein bedeutender hebräischer Stilist und versuchte sich nicht ohne Glück in der Nachahmung der in der maurischen Schule beliebten Reimprosa. Sein letztes Werk war eine arabische Grammatik in hebräischer Sprache (1862).