ADB:Gluwel, Wynand von
Glewel: Winandus v. G. wurde angeblich ums J. 1400 geboren. Seinem Namen nach scheint er von adlicher Herkunft gewesen zu sein; übrigens ist seine Abstammung wie sein Geburtsort unbekannt. Im J. 1418 trat er in das Benedictinerkloster von Echternach, und als der Abt desselben, Peter von Hübingen, 1437 starb, wurde G. einstimmig zu dessen Nachfolger erwählt. Wilhelm von Helmstatt, der damalige Abt von St. Martin bei Trier, machte ihm aber diese Würde streitig unter dem Vorwande, v. Hübingen habe ihn noch bei Lebzeiten zu seinem Nachfolger bestimmt. Damit ließ sich jedoch G. nicht zurückweisen. Er wandte sich an das Baseler Concil, welches die Sache untersuchen ließ. Die zu diesem Zwecke ernannte Commission sprach sich zu Gunsten Glewel’s aus und erhielt derselbe am 28. December 1439 in der Kirche der Minoriten zu Basel die abtliche Weihe. Als Abt zeichnete sich G. durch seltene Seelengröße, tiefe Frömmigkeit und umsichtigen Verwaltungssinn aus. Seine Mußestunden verbrachte er in wissenschaftlicher Thätigkeit. Er starb im J. 1465. Seine Werke sind: 1) „De computu reddendo“, der Bericht seiner Klosterverwaltung; 2) „Vocabularium latino-germanicum“, ein Hilfsbuch beim Lesen der alten Urkunden. Die königl. großh. Bibliothek von Luxemburg bewahrt das ungedruckte Manuscript auf.
- Aug. Neyen, Biographie luxembourgeoise. Urkunden der Abtei von Echternach.