Empfohlene Zitierweise:

Artikel „Gernler, Lucas“ von Heinrich Heppe in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 9 (1879), S. 37–38, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Gernler,_Lukas&oldid=- (Version vom 4. Oktober 2024, 21:28 Uhr UTC)
Allgemeine Deutsche Biographie
>>>enthalten in<<<
[[ADB:{{{VERWEIS}}}|{{{VERWEIS}}}]]
Nächster>>>
Gernold, Wolf
Band 9 (1879), S. 37–38 (Quelle).
[[| bei Wikisource]]
Lukas Gernler in der Wikipedia
Lukas Gernler in Wikidata
GND-Nummer 128418842
Datensatz, Rohdaten, Werke, Deutsche Biographie, weitere Angebote
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Kopiervorlage  
* {{ADB|9|37|38|Gernler, Lucas|Heinrich Heppe|ADB:Gernler, Lukas}}    

{{Normdaten|TYP=p|GND=128418842}}    

Gernler: Lucas G., am 19. August 1625 zu Basel geboren, machte, nachdem er seine theologischen Studien beeendet, große Reisen über Genf nach Frankreich, Holland und Deutschland, übernahm hierauf (1649) nacheinander [38] verschiedene Predigerstellen seiner Vaterstadt (zuletzt die des Antistes am Münster) und wurde schließlich (1656) Professor der Dogmatik, später des Alten Testamentes daselbst, als welcher er am 9. Febr. 1675 starb. G. gehörte zu den streitbarsten Verfechtern der reformirten Orthodoxie seiner Zeit. An der Abfassung des „Syllabus controversiarum“ (eine Darstellung der reformirten Kirchenlehre in 588 Thesen, welche fernerhin den akademischen Disputationen als Grundlage dienen sollte) und der berüchtigten „Formula consensus Helv.“ war er wesentlich betheiligt. Ebenso war die ungünstige Aufnahme, welche der edle Schotte Duräus[WS 1] mit seinen Unionsprojecten (1662 und 1666) in Basel fand, vorzugsweise durch ihn veranlaßt. Doch war G. nicht nur ein stets kampffertiger Polemiker, sondern auch ein eifriger und erbaulicher Prediger, der die Interessen des praktischen Lebens nie aus den Augen verlor. So sorgte er für Errichtung eines Waisenhauses, für Erweiterung des Gymnasiums zu Basel um eine Classe etc.

Vgl. über ihn (Herzogs[WS 2]) Athenae Rauricae, Basel 1778, S. 48–50 und Hagenbach, Gesch. der Basler Confession, Basel 1827, S. 167 ff.


Anmerkungen (Wikisource)

  1. Johann Duräus (1595–1680), englischer protestantischer Geistlicher
  2. Joh. Wernerus Herzog (1726–1765), Professor der Theologie