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Artikel „Gebhard, Karl“ von Richard Heß in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 8 (1878), S. 480, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Gebhard,_Karl&oldid=- (Version vom 22. November 2024, 07:23 Uhr UTC)
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Gebhard: Karl G., Forstmann, geb. am 4. Mai 1800 zu Stuttgart, gest. am 4. Juli 1874 zu Cannstadt. Nach erlangter Gymnasialbildung zu Tübingen bestand er 1815–1817 die praktische Forstlehre im Revier Böblingen und besuchte 1817–1820 das Forstinstitut in Stuttgart, um alsdann auf mehreren Revieren und bei Forstämtern (Tübingen, Rottweil) zu prakticiren. Im Jahre 1822 wurde er nach gutbestandener erster Prüfung als Assistent beim Forstamt Rottweil angestellt, woselbst er fast ein Jahrzehnt lang wirkte, inzwischen auch einmal als Verwalter von Gemeinde-, Stifts- und Privatforsten. 1831 wurde er nach erfolgter (sehr guter) Absolvirung der zweiten Forstdienstprüfung (1828) – zweiter Lehrer an der Forstakademie Hohenheim. Der äußere Forstdienst zog ihn jedoch bald wieder so mächtig an, daß er schon 1833 den Katheder mit dem Wald, seinem früheren Wirkungskreis vertauschte. In diesem Jahre trat er als Oberforstinspector (in Hüfingen) zur fürstlich Fürstenbergischen Forstverwaltung über, in welcher er durch verschiedene Dienstgrade hindurch (seit 1851 Oberforstrath) und an verschiedenen Wohnorten (später in Donaueschingen) bis zu seiner Versetzung in den Ruhestand (1861) eine hervorragende Wirksamkeit entfaltete. Den Rest seiner Tage verbrachte er in Cannstadt, woselbst er sich noch im höheren Alter wegen zunehmenden Augenleidens einer Operation unterwerfen mußte. Seine Lehrvorträge in Hohenheim erstreckten sich auf Forstschutz, Forstbenutzung, Forsttechnologie, Forstbotanik, Forstgeschäftspraxis und Planzeichnen. Seine schriftstellerischen Arbeiten sind nur in Journalartikeln niedergelegt, besonders in der forstlichen Zeitschrift für Baden, welche er während des Zeitraumes 1838–1842 in Gemeinschaft mit dem Forstrath Karl Arnsperger herausgab. Er ist ferner Verfasser ganz vorzüglicher Dienstinstructionen für das fürstlich Fürstenbergische Forstpersonal (1840) und leitete den badischen Forstverein als Vorsitzender etwa 20 Jahre lang in höchst erfolgreicher Weise.

von Wedekind, N. Jahrb. der Forstkunde, 26. Heft, Anlage V zu S. 165. Hohenheimer Programm von 1859, S. 31. Monatsschrift für Forst- und Jagdwesen, 1869, S. 6. Bernhardt, Forstgeschichte, III. Band, S. 368 u. 398.